Laut OILECLEAR, einem EU-finanziertes Projekt, das im Jahr 2012 gestartet wurde, ist die Antwort eine vollautomatische, komplett eigenständige Bilgenwasserbehandlungsanlage für Schiffe und Bohrinseln, um über einen neuartigen Dreiphasen-Separator Öl-Emulsion von Wasser abzutrennen. Dadurch können die Betreiber mit Zuversicht die aktuellen und zukünftigen Bilge- und Slopwasservorschriften in Bezug auf Öl-Kohlenwasserstoffe (THC), gelöste organische und toxische Metalle erfüllen.
In der Tat ist das übergeordnete Ziel, es Schiffen und Bohrinseln, die offshore nach Öl und Gas suchen - den primären Zielmärkten für das OILECLEAR System - zu ermöglichen, alle aktuellen und zu erwartenden Vorschriften bezüglich Öl-in-Wasser zu erfüllen. Die potenzielle Wirkung des Projekts ist riesig, weil Bilgenwasser alle Schiffe betrifft. Dieses besteht meist aus einer unterschiedlichen Zusammensetzung von Ölen und Fetten, Substanzen, die Sauerstoff benötigen, und organischen sowie anorganischen Materialien, einschließlich flüchtigen organischen Verbindungen sowie anorganischen Salzen und Metallen.
Gültige Vorschriften beschränken das Ablassen dieses öligen Wassers auf 15 ppm (parts per million) von THC, während für sensible Bereiche strengere Auflagen gelten. OILECLEAR entwickelt ein Bilgenwassersystem, das einem THC-Standard von 5 ppm entspricht. Der Prozess wird optimiert und automatisiert, wodurch ein System entsteht, das der Benutzer leicht bedienen und warten kann.
Das OILECLEAR-System trennt Öl-Wasser-Emulsionen unter Verwendung eines neuartigen Separators. Die wichtigsten Merkmale / Komponenten hierfür sind eine sich selbst reinigende und einstellbare Elektrolysezelle, eine kombinierte Flotations- und Sedimentation-Schlammabtrennungseinheit, ein explosionsgeschütztes Design und eine geschlossene Gasphase. Die Innovation bietet auch eine gaslose katalytische Behandlung für minimale Luftverschmutzung und einen Alarm, der das Abwasser abschaltet, wenn dieses zu hoch wird.
Abwasserdaten und Betrieb werden mit einer Prozesskontrolle integriert. Dazu werden Ultraschallmessungen des Durchflusses und der Partikel vorgenommen und eine automatische Protokollierung und Überwachung von THC durch UV-Fluoreszenz.
Das Projekt, das gegen Ende des Jahres 2014 abgeschlossen sein soll, wird von Westmatic AB (Schweden) koordiniert. Dieses Unternehmen, das die Technologie für die Elektrodenzelle und Separationseinheit liefert, wird nach Projektabschluss diese voll integrierten Systeme und Dienstleistungen auf dem Markt anbieten. Weitere Projektpartner sind IMU-TEC OY (Finnland), Nacom AS (Norwegen) und LE Stena Line (Schweden), das Endbenutzerspezifikationsanleitung bietet. Als duetscher partner ist die Fraunhofer-Gesellschaft an dem Projekt beteiligt, das mit EU-Fördermittel in Höhe von 1 149 000 Euro gefördert wird.