StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Europäische Kommission: Unternehmen in der EU müssen ihre FuE-Investitionen steigern, um weltweit wettbewerbsfähig zu bleiben

Europäische Kommission: Unternehmen in der EU müssen ihre FuE-Investitionen steigern, um weltweit wettbewerbsfähig zu bleiben

Trotz des ungünstigen wirtschaftlichen Umfelds sind die Investitionen von in der EU ansässigen Unternehmen in Forschung und Entwicklung im Jahr 2013 um 2,6 % gestiegen. Dieses Wachstum verlangsamte sich jedoch gegenüber den 6,8 % des Vorjahres. Die Investitionen liegen auch unter dem weltweiten Durchschnitt (4,9 %) und unter den Investitionen von Unternehmen mit Sitz in den USA (5 %) und Japan (5,5 %).

Diese Ergebnisse werden am 04.12. im EU-Anzeiger für FuE-Investitionen der Industrie 2014 der Europäischen Kommission veröffentlicht, in dem die 2500 weltweit größten Unternehmen analysiert werden, auf die rund 90 % der gesamten FuE-Aufwendung der Unternehmen entfallen. Die Daten zeigen, dass in der EU ansässige Unternehmen (633) 162,4 Mrd. EUR investierten, während Unternehmen mit Sitz in den USA (804) 193,7 Mrd. EUR und die 387 japanischen Unternehmen 85,6 Mrd. EUR aufwendeten.

Carlos Moedas, EU-Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation, erklärte dazu: „Trotz des rauen Wirtschaftsklimas investieren Unternehmen in der EU weiterhin in FuE. Das sind gute Nachrichten. Dennoch muss mehr getan werden, damit wir mit unseren Konkurrenten Schritt halten können. Da die öffentlichen Mittel beschränkt sind, gewinnt die Schaffung von Anreizen für private FuE-Investitionen immer mehr an Bedeutung. Obwohl sich bereits mehr Unternehmen als je zuvor an „Horizont 2020“ beteiligen, sind wir jetzt bereit, unsere Anstrengungen zu intensivieren. Der von der Kommission und der Europäischen Investitionsbank vorgelegte Plan für Investitionen in Höhe von 315 Mrd. EUR wird dazu beitragen, verstärkt private Investitionen für riskantere Projekte zum Vorteil der FuE in ganz Europa zu mobilisieren.“

Tibor Navracsics, EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, hob Folgendes hervor:„Wegen der ausgezeichneten Forscher und guten Möglichkeiten für den Wissensaustausch ist Europa ein attraktiver Standort für FuE-Investitionen. Um jedoch mit der globalen Konkurrenz mithalten zu können, müssen wir Investitionen fördern, und diese sollten mehreren Forschungsdisziplinen und Sektoren zugutekommen. Der Aufbau einer wissensbasierten Wirtschaft erfordert ein solides Fundament. Wir rechnen damit, dass unsere Partner aus der Wirtschaft uns bei diesen Bemühungen unterstützen.“

Unternehmen und Branchen mit den größten FuE-Investitionen

Mit FuE-Investitionen in Höhe von 11,7 Mrd. EUR (ein Anstieg um 23,4 %) war der in der EU ansässige Kraftfahrzeughersteller Volkswagen das zweite Jahr in Folge weltweiter Spitzenreiter. An zweiter und dritter Stelle stehen Samsung (Südkorea) und Microsoft (Vereinigte Staaten).

Ein Viertel der FuE-Gesamtaufwendungen der im EU-Anzeiger erfassten Unternehmen entfällt auf den Automobilsektor, in dem die Investitionen um 6,2 % stiegen. Andererseits war in High-Tech-Branchen wie der Arzneimittelbranche oder der Herstellung von technischen Geräten und Ausrüstungen ein geringeres Wachstum zu verzeichnen, was den Gesamtdurchschnitt der FuE-Investitionen in Europa gedrückt hat.

Beschäftigung

Die im Anzeiger erfassten Unternehmen beschäftigten im Jahr 2013 weltweit 48 Millionen Mitarbeiter. In den letzten acht Jahren (2005-2013) haben die in der EU ansässigen Unternehmen die Zahl der Beschäftigten um 18,2 % steigen lassen, wobei Branchen mit höheren FuE-Aufwendungen dieses Wachstum vorangetrieben haben. Dieser Trend hält weiterhin an, wenngleich in der EU im vergangenen Jahr die Zahl der Beschäftigten in den Unternehmen leicht rückläufig war (0,6 %).

Trends

Was die in der EU ansässigen Unternehmen betrifft, so werden 97 % der FuE-Gesamtausgaben von Unternehmen in 10 Ländern getätigt. Zum Gesamtergebnis tragen maßgeblich Unternehmen aus drei Ländern bei: Auf Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich entfallen mehr als zwei Drittel des Gesamtergebnisses. In Deutschland und im Vereinigten Königreich stiegen die Investitionen der Unternehmen (mit 5,9 % bzw. 5,2 %) weiter überdurchschnittlich, während bei den französischen Unternehmen ein Rückgang der FuE-Investitionen (- 3,4 %) zu verzeichnen war.

Rückläufige Investitionen in einigen Großunternehmen in der EU haben sich in besonderem Maße auf die Investitionsquote des betreffenden Landes ausgewirkt. Dies war der Fall bei Nokia (- 17,1 %) und bei STMicroelectronics (- 19,2 %) mit erheblichen Auswirkungen auf die Gesamtinvestitionen in Finnland (- 11,6 %) und den Niederlanden (- 0,1 %), zwei der zehn führenden Länder Europas.

Inzwischen ist es im Anzeiger erfassten Unternehmen in einigen EU-Ländern gelungen, ihre FuE-Investitionen über den weltweiten Durchschnitt hinaus zu erhöhen: Die Rede ist von Irland (13,6 %) und Italien (6,4 %). Spanien (4,4 %) konnte seine FuE-Aufwendung über den EU-Durchschnitt steigern.

Hintergrund

Der EU-Anzeiger für FuE-Investitionen der Industrie wird jährlich von der Europäischen Kommission (GD Forschung und Innovation und GD Gemeinsame Forschungsstelle) veröffentlicht. Der Anzeiger 2014 stützt sich auf eine Stichprobe von 2500 Unternehmen. Die FuE-Schlüsseldaten und Wirtschaftsindikatoren der Unternehmen werden anhand der zuletzt veröffentlichten Unternehmensabschlüsse erhoben. Gemessen wird der Gesamtwert ihrer aus Eigenmitteln bestrittenen weltweiten FuE-Investitionen, unabhängig davon, an welchem Standort die einschlägigen FuE-Tätigkeiten stattfinden. Im Anzeiger erfasst sind Unternehmen, die 2013 mehr als 15,5 Mio. EUR in FuE investiert haben. Sie haben ihren Sitz in der EU (633), den USA (804), Japan (387) und anderen Ländern (676), darunter China (199), Taiwan (104), Südkorea (80) und die Schweiz (62). Da der Anzeiger eine historische Datenbank mit Angaben zu den führenden FuE-Unternehmen seit 2003 darstellt, können das Verhalten und die Erfolge der Unternehmen über längere Zeiträume analysiert werden.

Die EU-Erhebung über FuE-Investitionstrends in der Industrie 2014 beruht auf einer erweiterten Stichprobe der führenden 1000 FuE-Investoren mit Sitz in der EU.

Weitere Informationen:

Factsheet „Globale Trends der privaten FuE-Investitionen. Fakten und Zahlen“

EU-Anzeiger für FuE-Investitionen der Industrie 2014

EU-Erhebung über FuE-Investitionen in der Industrie 2014

Infografiken: FuE-Anzeiger der EU: Benchmarking der Innovationsleistung der Industrie in der EU als Beitrag zur Gestaltung der EU-Politik

Berichte über die Beobachtung und Analyse der Forschungsinvestitionen der Industrie

Weitere Informationen über "Horizont 2020“

Weitere Informationen über den EU-Investitionsplan

Quelle: Europäische Kommission - Pressemitteilung Redaktion: Länder / Organisationen: EU Global Themen: Förderung Innovation Wirtschaft, Märkte

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