StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Europäisches Netzwerk "Re-Turn" zur Rückkehrförderung gegründet

Europäisches Netzwerk "Re-Turn" zur Rückkehrförderung gegründet

Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Länderkunde ziehen positive Bilanz aus dem EU-Forschungsprojekt „Re-Turn – Regions benefitting from returning migrants“

Internationale Forscherteams unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) in Leipzig haben in den vergangenen drei Jahren in acht europäischen Regionen untersucht, inwieweit die Rückkehr abgewanderter Frauen und Männer die Wirtschaftskraft der Ursprungsregionen stärken kann. Im Rahmen des von der EU mit 1,8 Mio. Euro geförderten Forschungsprojekts „Re-Turn“ etablierten die Experten ein Netzwerk europäischer Regionen zur Rückkehrförderung. Zudem entwickelten sie konkrete Instrumente, die Rückkehrwillige bei Ihrem Vorhaben unterstützen und ihre Wiedereingliederung aktiv fördern. Neu geschaffen wurden Hotlines, Webportale und Willkommensagenturen, Angebote zur Gründerberatung und zur Vernetzung von Rückkehrwilligen.

Mehr als 300 Rückkehrer nutzten die Hilfestellungen bereits in der Erprobungsphase von September 2012 bis Dezember 2013, über 700 Entscheider aus Politik und Verwaltung nahmen an den Veranstaltungen im Rahmen des Projekts teil. Rund 8000 Besuche verzeichnet die Internetseite www.re-migrants.eu, auf der auch eine filmische Dokumentation des Projekts abrufbar ist.

Als besonderen Erfolg werten die IfL-Wissenschaftler Dr. Thilo Lang und Dr. Robert Nadler, dass die Erkenntnisse aus dem Re-Turn-Projekt zunehmend Eingang in die Politik finden. Beispiele seien die geplante Einrichtung eines „Welcome Centers“ in Sachsen-Anhalt, Gespräche mit Abgeordneten des Deutschen Bundetages im Rahmen der Aktion „Science meets Parliament“ der Leibniz-Gemeinschaft oder ein „Kamingespräch“ mit der US-Konsulin für Politische und Wirtschaftliche Angelegenheiten im Generalkonsulat der Vereinigten Staaten in Leipzig.

Auf der europäischen Ebene hatte das Projekt beratenden Charakter im Bereich Migrationspolitik. Im April 2014 diskutierten die beteiligten Experten in Brüssel mit Vertretern des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission sowie Mitgliedern des Ausschusses der Regionen und verschiedener Regionalvertretungen über die Notwendigkeit eines zukünftigen Migrationsmanagements innerhalb der EU. Eine von den Projektteams gemeinsam erarbeitete transnationale Strategie zur Rückkehrförderung in der EU zeigt Wege auf, wie die Mitgliedstaaten stärker als bisher von Rückkehrern mit ihren im Ausland erworbenen beruflichen und sozialen Kompetenzen profitieren können. Hilfestellungen für konkrete Maßnahmen der Rückkehrförderung auf regionaler Ebene gibt ein Handbuch, das auf der Abschlusskonferenz des Re-Turn-Projekts Anfang Juni 2014 in Prag vorgestellt wurde. Zudem verständigten sich die lokalen Partner im Rahmen einer gemeinsamen Absichtserklärung auf die weitere Rückkehrförderung nach Projektende.

Derzeit arbeiten Robert Nadler und Thilo Lang an der Fertigstellung der Abschlussberichte an die Europäische Union. Die Internetseite des Projekts wird auch weiterhin gepflegt und steht für alle offen, die sich mit dem Thema Rückwanderung beschäftigen. Akteure aus Politik, Planung und Verwaltung können dort Nachrichten einstellen, über Veröffentlichungen informieren oder zu Veranstaltungen einladen. Zudem finden sich auf der Seite Ansprechpartner in den Projektregionen, an die sich Ratsuchende vor Ort jederzeit mit konkreten Fragen wenden können.

Kontakt:

Dr. Robert Nadler
Leibniz-Institut für Länderkunde
Tel.: +49 341 600 55-140
R_Nadler(at)ifl-leipzig.de

Weitere Informationen:

http://www.ifl-leipzig.de (Forschung -> Projektsuche -> Stichwort „Re-Turn“)
http://www.re-migrants.eu (Projektwebsite)
http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/39065 (Volltextversion Forschungsbericht hrsg. von Thilo Lang und Robert Nadler: Return migration to Central and Eastern Europe: transnational migrants‘ perspectives and local businesses‘ needs)

Quelle: Leibniz-Institut für Länderkunde / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: EU Themen: Fachkräfte Förderung

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