Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen aus Europa aber auch beispielsweise aus Japan, Südkorea, Indien, China, den USA und Russland. Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen Themen aus dem Gebiet der Plasmaphysik, die von atomaren und molekularen Prozessen in Plasmen über die Wechselwirkung von Plasmen mit Oberflächen bis hin zu Selbstorganisation in Plasmen reichen.
ESCAMPIG (Europhysics Conference on Atomic and Molecular Physics of Ionized Gases) umfasst somit, abgesehen von Fusionsplasmen, nahezu das vollständige Spektrum plasmaphysikalischer Vorgänge in natürlichen und Laborplasmen. Die Tagung findet in der Stadthalle Greifswald statt. Tagungssprache ist Englisch.
Natürliche Plasmen sind ebenso Gegenstand der Tagung wie neue Konzepte hinsichtlich der Entwicklung und Anwendung von Plasmaquellen. Das heißt, es wird auch über Fragestellungen aus der konkreten Anwendung von Plasmen diskutiert. Beispielsweise geht es um die Verwendung von Plasmen für biomedizinische Anwendungen, um die Veredelung von Oberflächen durch Plasmen, zum Beispiel die Herstellung ultraharter Oberflächen oder Oberflächen mit geringer Reibung, und um Plasma-Katalyse beim CO2-Abbau. Thematisiert werden aber auch Blitzentladungen zwischen Wolken (in der Troposphäre) und der Ionosphäre (die elektrisch leitende Hochatmosphäre der Erde).
Die ESCAMPIG gilt als eine der bedeutendsten europäischen Konferenzen zur Plasmaphysik. Sie findet seit 1973 alle zwei Jahre statt. Die Tagung ESCAMPIG fand 1986 letztmals in Deutschland statt. Auch damals war Greifswald der Tagungsort. Die Tagung wird vom Institut für Physik gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V. (INP) und dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) organisiert.
Plasmaphysik ist ein ausdrücklicher Forschungsschwerpunkt der Universität Greifswald. Dies spiegelt sich unter anderem in dem am Institut für Physik der Uni Greifswald angesiedelten SFB-TR24 „Grundlagen komplexer Plasmen“, an dem auch Arbeitsgruppen des INP mitwirken, sowie der Beteiligung des Instituts an dem Rostocker SFB 652 „Starke Korrelationen und kollektive Phänomene in Strahlungsfeld“ wider. Daneben ist Greifswald Standort des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik, das das weltweit größte Stellaratorexperiment zur Fusionsforschung betreibt. Dementsprechend ist auch das lokale Organisationskomitee der ESCAMPIG mit Mitgliedern aus dem Institut für Physik der Universität, dem Leibniz-Institut und dem Max-Planck-Institut besetzt. Die Vergabe der Tagung nach Greifswald unterstreicht die Bedeutung der Greifswalder Plasmaforschung im internationalen Vergleich und bedeutet eine große Anerkennung.
Weitere Informationen:
Tagungsseite http://www.escampig2014.org/index.html
Institut für Physik http://www.physik.uni-greifswald.de/
Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) http://www.inp-greifswald.de/
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik Teilinstitut Greifswald http://www.ipp.mpg.de/12424/greifswald
Kontakt:
Prof. Dr. Andre Melzer
Institut für Physik
Felix-Hausdorff-Straße 6, 17489 Greifswald
Tel.: 03834 86-4790
E-Mail: melzer(at)physik.uni-greifswald.de