Synchrotrone seien – so Geneviéve Fioraso - wichtige Ecksteine für eine große Vielfalt von Wissenschaftsfeldern, von der Biologie zu den Materialwissenschaften und Nanotechnologien. Die von ihnen ausgehendenden Strahlen erlaubten Untersuchungen im Maßstab von Atomen; sie seien von großer Bedeutung, um Beiträge zu wichtigen sich der Gesellschaft stellenden Problemen wie Gesundheit, Umwelt, Transportsysteme und Fragen der Informationsgesellschaft zu leisten. Ihr Potenzial für eine immer engere internationale Zusammenarbeit betreffend in der Welt zur Verfügung stehende wissenschaftliche Großgeräte sei in den letzten Jahren von Fragen der Wissenschaftspolitik gewidmeten internationalen high-level Meetings und in anderen Foren anerkannt worden.
Die Ministerin wies darauf hin, dass Frankreich seit langer Zeit hinsichtlich der Förderung wissenschaftlicher Großgeräte eine konstante Politik verfolge. So beherberge Frankreich zwei sich ergänzende Synchrotrone (E.S.F.R. in Grenoble und „Soleil“ im Pariser Raum. Beide seien für die Unterstützung der Arbeit europäischer Wissenschaftler und für die Entwicklung technologisch orientierter Unternehmen wichtig. Gleichzeitig bildeten E.S.F.R. und „Soleil“ die Grundlage für die Entwicklung regionaler Innovationscluster.
Sie sei – Geneviève Fioraso – davon überzeugt, dass wissenschaftliche Zusammenarbeit für diese Art von Großgeräten sowohl auf europäischer als auch auf internationaler Ebene äußerst wichtig sei. Eine derartige Zusammenarbeit verlange ein Bündel gemeinsamer Standards, um u.a. Interoperabilität, Datenaustausch und unverzichtbare Rahmenbedingungen für Partnerschaften zu ermöglichen. Ihr Ministerium (MESR) und die französischen Forschungsorganisationen seien dabei, in diese Richtung Impulse für eine entschlossene Politik in die Wege zu leiten.
Im E.S.F.R. arbeiten 19 Länder zusammen. Es sei – so die die Ministerin weiter - die stärkste Strahlenquelle in Europa. Mehr als 6000 Wissenschaftler benutzten jährlich auf verschiedenen Feldern der Wissenschaft die Einrichtung.
Sie erklärte, die Erstellung eines „Nationalen strategischen Planes für Forschung und Technologie“ sei eine ihrer ersten Prioritäten. Er soll auf pluridisziplinären internationalen Partnerschaften beruhen und Human- und Sozialwissenschaften einbeziehen. – Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Überlegungen der Ministerin auf der „Nationalen Strategie für Forschung und Technologie“ (SNRI, Juli 2009) und dem „Programm Zukunftsinvestitionen“ (Frühjahr 2010) aufbauen beziehungsweise diese fortentwickeln.
In Deutschland bestehen Synchrotrone unter anderem in Hamburg (DESY) und in Berlin (BESSY I und BESSY II).