Das TGCC wird den französischen und zugleich in das europäisches Netzwerk von vier Zentren (PRACE) eingebundenen Superrechner "Curie", dessen Hersteller die Firma Bull ist, behergen. Frankreich entspricht damit seinen Verpflichtungen aus dem "Partnership for Advanced Computing in Europe" (PRACE RI / PRACE AISBL).
PRACE wurde am 9.6.2010 in Barcelona als Supercomputerverbund von Vertretern aus 19 europäischen Staaten gegründet. Prof. Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, wurde auf der Gründungsversammlung zum 1. Vorsitzenden von PRACE gewählt.
Die Leistung von "Curie" wird ihn - wenn er heute schon in Betrieb wäre - zum leistungsfähigsten Superrechner in Europa machen. Unter dieser Annahme würde er heute zu den drei leistungsfähigsten der Welt gehören. "Curie" wird die Rechnerkapazität, über die Frankreich im Jahre 2011 für zivile Anwendungen insgesamt verfügen wird, auf 2,2 Petaflops (2200 Tetraflops) steigern.
Schon zwischen 2007 und 2009 vervielfachte sich mittels Investitionen von mehr als 80 Millionen Euro in Frankreich die Rechnerkapazität für die staatliche Forschung um den Faktor 30 (von 20 auf 600 Teraflops).
Mit dem TGCC werden die staatlichen Forschungseinrichtungen in Frankreich Zugang zu Maschinen verschiedener Konzeption und diese ergänzenden Technologien haben; sie erlauben es jedem Benutzer, die Maschine zu finden, die seinen Bedürfnissen am meisten angepasst ist.
Das französische Forschungsministerium sieht in dieser Investition (100 Millionen Euro) ein "strategisches Werkzeug" zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit für die 19 an PRACE beteiligten Staaten und die Unternehmen sowie ein unverzichtbares Instrument der Grundlagen- und der angewandten Forschung. Simulation sei die unentbehrliche Ergänzung zu Experimenten und Theorie u. a. in den Bereichen Klimatologie, Seismologie, Neue Materialien, Chemie, Biologie, Medizin und Plasmaphysik. Die Investiton mit einem Volumen von 100 Millionen Euro komme auch der Industrie zur Optimierung der Leistungsfähigkeit ihrer Technologien und Verfahren sowie zur Vorbereitung der "Innovationen von morgen" zugute (u. a. Flugzeugbau, Automobilindustrie, Energie).
Die Gesamtsteuerung des Bedarfs an intensivem Rechnen in Frankreich liegt in den Händen des "Comité stratégique du calcul intensif" und von GENCI. GENCI ("Grand équipement national de calcul intensif") ist eine im Jahre 2007 gegründete Gesellschaft, an der der Staat, CEA, CNRS, die Universitäten und INRIA beteiligt sind.
Die von GENCI, INRIA und OSEO im Juli 2010 ergriffene Initiative (HPC-PME) soll den Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU / PME) sowie jungen innovativen Unternehmensgründungen ("jeunes pousses innovantes") bei der erstmaligen Nutzung intensiven Rechnens wissenschaftlich-technische, logistische und finanzielle Hilfestellung leisten.