Der für eine duale Nutzung ausgelegte Erdbeobachtungssatellit Pleiades 1 A, der in 15 Monaten durch seinen "Zwillingsbruder" Pleiades 1 B - beide auf einer polaren Umlaufbahn in Höhe von 694 km - ergänzt wird, kann zivilen Nutzern dreidimensionale Farbaufnahmen mit einer Auflösung von 70 cm (SPOT-5 verfügt nur über eine Auflösung von 2,5 m erlaubt aber die Abdeckung einer wesentlich größeren Erdabschnitts von von 60 bis 120 km Durchmesser), die von "astrium Services" vertrieben werden, liefern (Kartographie, Katastrophenvorbeugung, humanitäre Hilfe, Raumordnung, Landwirtschaft, Wälder...). Eine Nutzung des Satellitenpaares für militärische Zwecke ist gleichfalls möglich.
Das Projekt "Pleiades" ist vor mehr als 10 Jahren von CNES initiiert und im Anschluss daran vorbereitet worden.. Man geht von einer Verweildauer der beiden Satelliten von mindestens 5 Jahren auf ihrer Umlaufbahn aus. Dank der Leistungsfähigkeit des an Bord der Satelliten installierten optischen Geräts (FMI), das von dem französisch-italienischen Unternehmen THALES ALENIA SPACE hergestellt wurde, können pro Tag und pro Satellit bis zu 450 Farbaufnahmen gemacht werden.
Die russische Trägerrakete hat auch vier französische experimentelle Abhörsatelliten ("ELISA") in den Orbit verbracht; es handelt sich um Demonstrationssatelliten, die das künftige elektromagnetische Ausspähsystem "CERES" (Identifizierung, Lokalisierung und Charakterisierung gegnerischer Systeme (Radar, Waffen, Kommunikatiosmittel) vorbereiten sollen, dessen Indienststellung jetzt für die Jahre 2019 -2020 vorgesehen ist, nachdem diese ursprünglich für das Jahr 2016 vorgesehen war. Anlässlich der Beratung des Haushaltsplans 2012 wies der Abgeordnete der Nationalversammlung Yves Fromion (UMP) als Berichterstatter des hier einschlägigen Teils des Verteidigungshaushaltes 2012, dass der Übergang von der Phase der Demonstrationssatelliten zu dem darauf folgenden operativen Einsatz des Systems CERES haushaltmäßig z. Zt. noch nicht abgesichert sei.
Der russische Träger hat gleichzeitig den chilenischen Erdbeobachtungssatelliten SSTO ("Sistema Satelital para Observacion de la Tierra"), der für die chilenische Luftwaffe bestimmt ist, ins All verbracht.
Alle 6 Satelliten wurden von ASTRIUM, einer Tochtergesellschaft von EADS hergestellt.
Le Figaro ("Sciences") vom 16.12.2011 berichtete unter der Überschrift "Le successeur de SPOT bientôt sur orbite" ausführlich über das Ereignis.
Forschungsminister Laurent Wauquiez hat in einem Pressekommuniqué vom 19.12.2011 die beteiligten französischen (CNES, DGA) und europäischen Akteure ESA, Arianespace) und weitere europäischen Unternehmen zu dem Erfolg beglückwünscht. Er sieht darin u.a. eine Stärkung der europäischen Autonomie im Zugang zum Weltraum.