StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Gemeinsame Wissenschaftskonferenz empfiehlt Neuausrichtung der EU-Förderpolitik Westbalkan

Gemeinsame Wissenschaftskonferenz empfiehlt Neuausrichtung der EU-Förderpolitik Westbalkan

Berichterstattung weltweit

Die sechs Westbalkan-Länder integrieren sich bereits vor ihrem möglichen EU-Beitritt durch ihre Bildungs-, Forschungs- und Innovationssektoren schrittweise in die Europäische Union. Um diesen Prozess zu beschleunigen, fordert die achte Gemeinsame Wissenschaftskonferenz des Berlin Prozesses in einer Stellungnahme eine Neuausrichtung der EU-Ansätze in Bildung und Forschung für den Westbalkan, basierend auf zwei Grundprinzipien der EU: Exzellenz und Solidarität.

Die Stellungnahme wurde in Vorbereitung des 10. Westbalkan-Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs formuliert. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz des Berlin Prozesses gibt es seit 2015 und wird von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina koordiniert.

Drei Kernbotschaften und weitere wissenschafts- und gesellschaftspolitische Empfehlungen sind in der gemeinsamen Stellungnahme enthalten. Sie alle zielen auf die weitere schrittweise EU-Integration der Westbalkan-Länder Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien, die durch die Förderung der Sektoren Bildung, Forschung und Innovation bereits vor einer EU-Vollmitgliedschaft möglich ist. Die Assoziierung der sechs Länder zum EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation sollte die Prinzipien der Exzellenzförderung und der Solidarität miteinander vereinen und stärker an den besonderen Bedürfnissen des Westbalkans ausgerichtet werden. Zudem betont die Stellungnahme den wachsenden Druck auf die Westbalkan-Demokratien durch Nationalismus, Populismus, Desinformation und Korruption. Sichere öffentliche Räume für einen freien und offenen gesellschaftlichen Diskurs – wie in Akademien, Universitäten und Kultureinrichtungen – seien entscheidend, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Die Gemeinsame Stellungnahme der 60 Teilnehmenden an der Konferenz, die am 30. September und 1. Oktober 2024 unter dem Motto "Mut zur Zukunft" in Berlin stattfand, floss in die Vorbereitungen des diesjährigen Westbalkan-Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs ein. Die Teilnehmenden schlugen die Einrichtung einer "Western Balkans Facility for Skills, Research and Innovation" vor. Für diese müssten die Westbalkan-Länder ihren Bruttoinlandsprodukt-Investitionsanteil in diesem Sektor erhöhen und ihre Agenden mit den EU-Prioritäten des Europäischen Forschungsraums und des angekündigten Europäischen Wettbewerbsfonds harmonisieren.

Zum Nachlesen

Quelle: Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina Redaktion: von Julia Arning, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Albanien Bosnien und Herzegowina Kosovo Montenegro Republik Nordmazedonien Serbien EU Themen: Bildung und Hochschulen Innovation Strategie und Rahmenbedingungen

Weitere Informationen

Projektträger