Die Stellungnahme wurde in Vorbereitung des 10. Westbalkan-Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs formuliert. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz des Berlin Prozesses gibt es seit 2015 und wird von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina koordiniert.
Drei Kernbotschaften und weitere wissenschafts- und gesellschaftspolitische Empfehlungen sind in der gemeinsamen Stellungnahme enthalten. Sie alle zielen auf die weitere schrittweise EU-Integration der Westbalkan-Länder Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien, die durch die Förderung der Sektoren Bildung, Forschung und Innovation bereits vor einer EU-Vollmitgliedschaft möglich ist. Die Assoziierung der sechs Länder zum EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation sollte die Prinzipien der Exzellenzförderung und der Solidarität miteinander vereinen und stärker an den besonderen Bedürfnissen des Westbalkans ausgerichtet werden. Zudem betont die Stellungnahme den wachsenden Druck auf die Westbalkan-Demokratien durch Nationalismus, Populismus, Desinformation und Korruption. Sichere öffentliche Räume für einen freien und offenen gesellschaftlichen Diskurs – wie in Akademien, Universitäten und Kultureinrichtungen – seien entscheidend, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Die Gemeinsame Stellungnahme der 60 Teilnehmenden an der Konferenz, die am 30. September und 1. Oktober 2024 unter dem Motto "Mut zur Zukunft" in Berlin stattfand, floss in die Vorbereitungen des diesjährigen Westbalkan-Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs ein. Die Teilnehmenden schlugen die Einrichtung einer "Western Balkans Facility for Skills, Research and Innovation" vor. Für diese müssten die Westbalkan-Länder ihren Bruttoinlandsprodukt-Investitionsanteil in diesem Sektor erhöhen und ihre Agenden mit den EU-Prioritäten des Europäischen Forschungsraums und des angekündigten Europäischen Wettbewerbsfonds harmonisieren.
Zum Nachlesen
- Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina (14.10.2024): Gemeinsame Stellungnahme der 8. Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz des Berlin Prozesses für den Westlichen Balkan