Frieden bedeutet viel mehr als die Abwesenheit von bewaffneten Konflikten – die Einhaltung der Menschenrechte, politische Beteiligung sowie eine funktionierende Justiz sind wichtige Merkmale von friedlichen und inklusiven Gesellschaften. Die sogenannten „Ressourcenkonflikte“, die häufig mit Ressourcenknappheit und Folgen des Klimawandels zusammenhängen, sind aktuell nicht zu unterschätzen. Akteurinnen und Akteure des Globalen Lernens greifen diese Themen vielfältig in ihren Bildungsangeboten auf und bieten Handlungsmöglichkeiten an. Die Global Education Week in Deutschland bündelt diese Angebote und legt damit den Schwerpunkt auf die Nachhaltigkeitsziele 4 „Hochwertige Bildung“ und 16 „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ der Agenda 2030 der Vereinten Nationen.
Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des World University Service (WUS) sagte:
„Globales Lernen umfasst Elemente aus der Friedenspädagogik, die einen konstruktiven und gewaltfreien Umgang mit Konflikten und demokratische Teilhabe fördert. Wenn wir uns mit Rüstungsexporten, Ursachen von Krieg und Gewalt oder Konflikten um Ressourcen auseinandersetzen, hilft uns das zu verstehen, wie es zu oft langjährigen und grausamen Konflikten und Kriegen – gegenwärtig gibt es weltweit über 370 – kommen konnte und kommt. Globales Lernen befähigt uns auch zur demokratischen Teilhabe und anderen Formen der politischen Partizipation. Ohne Frieden und die Einhaltung der Menschenrechte lassen sich alle anderen 16 Nachhaltigkeitsziele sehr schwer verwirklichen.“
Für die am 13. November 2023 startende Global Education Week sind aus einem weitgespannten Netz von Institutionen bereits Beiträge eingegangen: So lädt die Berghof Foundation am 16. November 2023 zur Werkstatt „Dialoge gestalten – Spaltung und Widerstände überwinden“ ein. Der Verein Eine Welt Forum Aachen stellt in „Global Stories – Geschichten nachhaltigen Handelns“ Geschichten von Menschen vor, die sich in von Konflikten geprägten Regionen für Frieden und Konfliktlösung einsetzen.
Dr. Ghawami betonte abschließend:
„Die eingereichten Bildungsangebote informieren, zeigen Solidarität und fördern den Austausch zwischen dem Globalen Norden und Globalen Süden.“
Alle bislang eingereichten Projekte sind unter www.globaleducationweek.de abrufbar. Weitere Anregungen, Hintergrundinformationen sowie Materialien sind ebenfalls dort zu finden.
Die europaweite Kampagne Global Education Week findet seit über 20 Jahren statt und wird vom Nord-Süd-Zentrum des Europarats durchgeführt. In Deutschland koordiniert die Informationsstelle Bildungsauftrag Nord-Süd des WUS die Aktionswoche.