Die beschlossenen Mittel beihalten 5 Mrd. Euro aus NextGenerationEU, um die wirtschaftliche Erholung anzukurbeln und die EU für die Zukunft widerstandsfähiger zu machen, sowie eine zusätzliche Aufstockung um 4 Mrd. Euro. Dies stellt einen deutlichen Anstieg gegenüber dem laufenden Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 dar.
Horizont Europa soll die systemischen Veränderungen vorantreiben, die erforderlich sind, um ein grünes, gesundes und widerstandsfähiges Europa zu gewährleisten. Auf den Erfolgen des laufenden Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 der EU aufbauend, soll das Programm über den Europäischen Forschungsrat (ERC) und die Marie-Skłodowska-Curie-Stipendien und -Austauschmaßnahmen weiterhin als Exzellenzmotor für die Wissenschaft dienen. Eine gestraffte Zahl europäischer Partnerschaften soll weitherin die breite Beteiligung von Partnern aus dem öffentlichen und privaten Sektor fördern und kritische theamtische Bereiche wie Energie, Verkehr, biologische Vielfalt, Gesundheit, Lebensmittel und Kreislaufwirtschaft abdecken. Horizont Europa weitet auch die Beteiligung am Europäischen Forschungsraum (EFR) aus und unterstützt die EU-Mitgliedstaaten verstärkt dabei, ihr nationales Forschungs- und Innovationspotenzial optimal zu nutzen.
Außerdem werden mit dem Programm Neuerungen wie der Europäische Innovationsrat (European Innovation Council – EIC) und EU-Missionen eingeführt. Der EIC, der sich bereits in der Pilotphase befindet, wird die Funktion einer zentralen Anlaufstelle haben, um bahnbrechende Innovationen vom Labor bis zur Marktreife zu führen und Start-ups und KMU dabei zu helfen, ihre Ideen in einem größeren Maßstab umzusetzen. Er soll dabei die Arbeit des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT) ergänzen. EU-Missionen zielen darauf ab, Herausforderungen anzugehen, die das tägliche Leben der EU-Bürgerinnen und -Bürger betreffen, von der Bekämpfung von Krebs über die Anpassung an den Klimawandel bis hin zum Schutz von Gewässern und Ozeanen.
Horizont Europa soll seine Wirkung verstärken, indem es eng mit anderen EU-Programmen und -Strategien wie beispielsweise InvestEU, Erasmus+, oder den europäischen Struktur- und Investitionsfonds zusammenarbeitet, um eine schnellere Verbreitung von Forschungs- und Innovationsergebnissen und deren Überführung in die Anwendung auf nationaler und regionaler Ebene zu fördern.
Die Einigung muss nun vom Europäischen Parlament und vom Rat förmlich gebilligt werden. Seit der vorläufigen Einigung im März 2019 bereitet die Kommission die Durchführung von „Horizont Europa“ vor, damit das Programm so schnell wie möglich im Jahr 2021 anlaufen kann.
Zum Nachlesen
- Europäische Kommission (10.12.2020): Kommission begrüßt politische Einigung über „Horizont Europa“, das nächste EU-Programm für Forschung und Innovation
- Deutsche Hochschulrektorenkonferenz (11.12.2020): Entscheidung zum EU-Finanzrahmen: Forschungsmittel mit Weitsicht investieren
- Rat der Europäischen Union (11.12.20): „Horizont Europa“: Ratsvorsitz und Europäisches Parlament erzielen politische Einigung
- Deutscher Akademischer Austauschdienst (14.12.2020): Durchbruch beim EU-Budget: Mehr Geld für Erasmus+ und Horizon Europe