StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)HRK-Senat zu EU-Strukturfonds: Viele Länder lassen Innovationspotenzial ihrer Hochschulen ungenutzt

HRK-Senat zu EU-Strukturfonds: Viele Länder lassen Innovationspotenzial ihrer Hochschulen ungenutzt

Um die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit Europas gezielt zu stärken, sollen die EU-Strukturfonds zukünftig vermehrt auf die Investitionsfelder Forschung und Innovation ausgerichtet werden.

Die EU-Kommission erwartet von den Bundesländern, dass sie bis Ende des Jahres sogenannte „Intelligente Spezialisierungsstrategien“ erarbeiten. Europaweit sollen die Regionen ihre spezifischen Stärken weiter ausbauen, ihre Nischenspezialisierungen erkennen und ihre wissensbasierten Potenziale durch gezielte Investitionen fördern. Unternehmen und Hochschulen sollen daher aktiv an der Entwicklung der regionalen Strategien beteiligt werden.

Eine HRK-Befragung der deutschen Hochschulen ergab, dass inzwischen ungefähr die Hälfte der Bundesländer ihre Hochschulen zufriedenstellend in die Erstellung der Strategien einbeziehen. „Diese Länder haben erkannt, dass eine systemische Innovationsstrategie keine Fingerübung ist, sondern im ureigenen Interesse des Innovationsstandortes“, sagte HRK-Präsident Prof. Dr. Horst Hippler. „Deutsche Hochschulen spielen eine zentrale Rolle für die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sowie für die Lebensverhältnisse in den 16 Ländern und müssen daher in die Prozesse eingebunden werden.“

Bereits im Oktober letzten Jahres hat die HRK auf die Notwendigkeit der Beteiligung von Hochschulen an der Strategieerarbeitung hingewiesen. Dennoch hat immer noch etwa die Hälfte der Bundesländer keine nennenswerte Einbeziehung der Hochschulen vorgenommen. HRK-Präsident Prof. Dr. Hippler: „In den Jahren 2007 bis 2011 der aktuellen Förderperiode standen Deutschland – und dabei zu einem überwiegenden Anteil den Ländern – 4,9 Milliarden Euro an Mitteln aus den EU-Strukturfonds für Forschung und Innovation zur Verfügung. Durch die notwendige Kofinanzierung der Projekte wird eine erhebliche Hebelwirkung erzielt. Die Mittel müssen zielgerichtet zur Stärkung des Innovationsstandorts genutzt werden. Dafür braucht es einen Dialog mit den Akteuren aus Forschung und Unternehmen.“

Die deutschen Hochschulen weisen außerdem auf den dringlichen Vereinfachungsbedarf bei der Projektdurchführung hin, damit die Instrumente der Strukturfonds auch tatsächlich produktiv genutzt werden können. Daher werden die Landesregierungen aufgefordert, ihre Förderbestimmungen und -gewohnheiten so zu gestalten, dass der Zugang der Hochschulen zu den Strukturfonds nicht unnötig erschwert wird.

Quelle: IDW Nachrichten / Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Redaktion: Länder / Organisationen: EU Deutschland Themen: Bildung und Hochschulen Innovation

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