Der EUA-Bericht beleuchtet sowohl die Situation in einzelnen Ländern als auch die verschiedenen Gründe für Hochschulfusionen. So hat sich beispielsweise in Dänemark die Zahl der Hochschulen seit Beginn der dortigen Fusionsinitiative im Jahr 2007 halbiert. Die meisten Zusammenlegungen hat es in Frankreich gegeben (15 seit 2002). In anderen Ländern wie Deutschland, Italien, Portugal und dem Vereinigten Königreich handelt es sich eher um ein isoliertes Phänomen.
Die Gründe für eine Fusion sind vielfältig gelagert. Neben Einsparmaßnahmen, die in Zeiten knapp bemessener öffentlicher Mittel in vielen Ländern erforderlich sind, ist auch die gestiegene Bedeutung von Forschung und Innovation an den Hochschulen einer der Treiber für diese Entwicklung. Insbesondere für kleine Universitäten spielen auch wettbewerbliche Gründe eine Rolle: In Finnland kam es nach der Fusion von drei Einrichtungen im Jahr 2010 zur neuen größeren Aalto Universität – und in der Folge zu einem Sprung um 50 Plätze aufwärts im renommierten QS World University Ranking.
Ein Erfolg ist jedoch nicht vorprogrammiert. In jedem Fall handelt es sich bei Hochschulfusionen um komplexe, strukturelle Prozesse, die behutsam angegangen werden müssen. Welche Auswirkungen sich langfristig daraus ergeben lässt sich noch nicht abschließend feststellen.
Zum Nachlesen:
- QUARTZ (27.11.2015): A wave of Mergers is sweeping over European universities
- BBC (25.10.2015): Big is beautiful for merging universities
- Bericht des Europäischen Hochschulverbands (EUA): Designing Strategies for Efficient Funding of Universities in Europe (DEFINE) – Thematic Report: University Mergers in Europe (PDF)