Die Reise richtete sich in diesem Fall ausschließlich an Wissenschaftlerinnen, da das neue EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation erstmals einen Artikel zu Gender und Chancengleichheit enthält. Dies wird künftig auch beim Monitoring und bei der Begutachtung von Anträgen eine Rolle spielen. Die Ausgewogenheit der Geschlechter im Forschungsteam ist bei ansonsten gleicher Wertung künftig ein mitentscheidender Faktor.
Die europäische Forschungsförderung hat eine enorme Bedeutung für den Wissenschaftsstandort Nordrhein-Westfalen. Aus dem Vorgängerprogramm von Horizont 2020 konnten Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unikliniken und Unternehmen mehr als eine Milliarde Euro einwerben. "Dies war ein wichtiger Erfolg, der einmal mehr die Exzellenz der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in NRW belegt. Darauf wollen wir uns aber nicht ausruhen. Die Landesregierung ist davon überzeugt, dass wir dieses beachtliche Ergebnis noch steigern können", sagte Ministerin Schulze.
Großes Potenzial gibt es bei den Forscherinnen: Der Anteil der Wissenschaftlerinnen in einem von der EU geförderten Forschungsprojekt liegt in Deutschland unter 15 Prozent. Das ist deutlich unter dem EU-Schnitt von 20 Prozent. Ein Grund dafür ist, dass Deutschland mit einem nur 25-prozentigen Anteil an Wissenschaftlerinnen den vorletzten Platz im EU-Vergleich belegt. Hier liegt der EU-Schnitt bei 33 Prozent.
"Die Beteiligung von Frauen an der europäischen Forschungsförderung zu erhöhen, ist nicht allein eine Frage der Geschlechtergerechtigkeit. Es geht darum, das gesamte wissenschaftliche Potenzial unseres forschungsstarken Landes auszuschöpfen", sagte Ministerin Schulze.