Das ERASMUS-Programm der Europäischen Union schreibt auch in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise Rekordzahlen. Für das Hochschuljahr 2011/2012 meldet der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), der in Deutschland die Aufgaben einer Nationalen Agentur für ERASMUS wahrnimmt, einen neuen Höchststand: Mehr als 33.000 Studierende aus Deutschland, und damit über 3.000 mehr als im Vorjahr, haben mit ERASMUS in 32 europäischen Ländern einen Teil ihres Studiums oder ein Praktikum absolviert. Zudem waren fast 4.000 deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Hochschulangehörige im letzten Jahr mit ERASMUS im Ausland. Im gleichen Jahr kamen über 30.000 Personen von ausländischen Partnereinrichtungen mit ERASMUS an deutsche Hochschulen, um dort zu studieren, zu lehren oder sich fortzubilden. Von dieser "Internationalisierung zu Hause" profitieren auch die Studierenden, denen aus verschiedenen Gründen keine Auslandserfahrung möglich ist.
ERASMUS trägt zur persönlichen Entwicklung und fachlichen Qualifizierung bei. Das wirkt sich positiv auf die Beschäftigungsfähigkeit der Studierenden aus. Davon sollen möglichst viele profitieren. Die DAAD-Präsidentin Margret Wintermantel betont: "Austausch und internationale Erfahrung müssen in Europa gefördert und noch intensiviert werden. Sie eröffnen der jungen Generation Perspektiven und neue Möglichkeiten auf dem heimischen und internationalen Arbeitsmarkt und stärken den Zusammenhalt zwischen den europäischen Nationen. ERASMUS ist dafür ein hervorragendes Instrument, das in der kommenden Programmgeneration finanziell besser ausgestattet werden muss, um noch mehr Studierenden einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen.''
ERASMUS ist nicht nur das weltweit bekannteste Mobilitätsprogramm, sondern auch ein wichtiges Instrument der Internationalisierung für über 3.000 Hochschulen in Europa, darunter 325 aus Deutschland. Die im ERASMUS-Studierendenaustausch aktivsten Hochschulen in Deutschland sind die Technische Universität München (922 Geförderte), die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (755) und die Ludwig-Maximilians-Universität München (732).
Die jetzige Programmphase endet im Dezember 2013. Der Beschluss zum nächsten EU-Bildungsdachprogramm (2014-2020) wird von den Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament im Laufe dieses Jahres getroffen. Die Mitgliederversammlung des DAAD hat bereits im Juli 2012 ihre Vorschläge zur neuen Programmgeneration formuliert. Sie fordert dabei eine klare Sichtbarkeit der verschiedenen Bildungsbereiche, eine bessere Ausstattung des Hochschulbereichs sowie den Erhalt der bewährten Mehragenturen-Struktur in Deutschland unter Berücksichtigung des DAAD zur nationalen Verwaltung der EU-Fördermittel im Hochschulbereich. Die von der EU-Kommission vorgeschlagene Öffnung des Programms für den Austausch und die Zusammenarbeit mit außereuropäischen Ländern wird ausdrücklich unterstützt.
Kontakt
Dr. Siegbert Wuttig
Leiter der Nationalen Agentur für
EU-Hochschulzusammenarbeit im DAAD
Tel.: 0228 / 882-349
E-Mail: wuttig(at)daad.de