An der Universität Göttingen findet vom 21. Juli bis 1. August 2014 die dritte europäische Sommerschule zur Hadron Collider Physik (HASCO) für Bachelor- und Masterstudierende statt. Etwa 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von 22 Universitäten und Instituten aus zehn europäischen Ländern treffen sich an der Göttinger Fakultät für Physik. Dort diskutieren sie zwei Wochen lang mit Lehrenden der Universität Göttingen und des europäischen Forschungszentrums für Elementarteilchenphysik CERN in Genf. Im Mittelpunkt stehen dabei Grundlagen der Quantenfeldtheorie und aktuelle Fragen der Hadron Collider Physik, wie sie beispielsweise am Fermilab in Chicago und am Large Hadron Collider des CERN betrieben wird. Wissenschaftler der Universität Göttingen sind an beiden Projekten beteiligt und untersuchen die innersten Strukturen der Bausteine der Natur und deren Eigenschaften.
„Diese Art der fundamentalen Grundlagenforschung lässt sich nur in großen und internationalen Teams von Experten aus aller Welt erfolgreich durchführen“, erklärt der lokale Organisator der Sommerschule, Prof. Dr. Arnulf Quadt vom II. Physikalischen Institut der Universität Göttingen. „Aus der Entwicklung der Quantenmechanik in Göttingen ist die Elementarteilchenphysik der vergangenen Jahre und Jahrzehnte entstanden. Wir schulen jetzt unsere Studierenden auf höchstem Niveau und lassen sie gleichzeitig schon zu Beginn ihres Studiums erleben, wie kreativ, harmonisch und produktiv Europa zusammenarbeitet.“
Zu den aktuellen Forschungsthemen der Sommerschule gehören unter anderem Quantenchromodynamik und Jets, statistische Methoden der Datenanalyse, der Large Hadron Collider als Teilchenbeschleuniger, Detektorphysik, das Top-Quark und Supersymmetrie. Schwerpunkt ist in diesem Jahr die Physik des Higgs-Boson: Seit der Entdeckung eines Higgs-artigen Teilchens im Juli 2012 konnten Wissenschaftler weitere Daten sammeln und einzelne Eigenschaften des Higgs-Teilchens vermessen. Die Studierenden halten in internationalen Teams Vorträge über aktuelle Veröffentlichungen, wobei sie von Lehrenden aller beteiligten Universitäten betreut werden. Darüber hinaus nehmen sie am 20. und 22. Juli an den Gedenkveranstaltungen zum 70. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler in Göttingen teil. Die Sommerschule wird als Erasmus-Intensivprogramm von der Europäischen Union und vom Deutschen Akademischen Austauschdienst sowie dem U4-Netzwerk finanziert. Neben den 20 Partnerinstitutionen nehmen dieses Jahr auch Studierende aus Belgien, England, Japan und den USA teil.
Hinweis an die Redaktionen:
Journalisten sind zur Abschlussveranstaltung der Sommerschule am Freitag, 1. August 2014, herzlich eingeladen. Die Teilnehmer erhalten dort ihre Zeugnisse, darüber hinaus besteht die Möglichkeit für Interviews mit Studierenden und Lehrenden der Sommerschule. Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr in der Fakultät für Physik, Friedrich-Hund-Platz 1, Hörsaal 5.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Arnulf Quadt
Georg-August-Universität Göttingen – II. Physikalisches Institut
Friedrich-Hund-Platz 1
37077 Göttingen
Telefon: (0551) 39-7635
E-Mail: aquadt(at)uni-goettingen.de