StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Neue Cloud-Technologien für den Stadtverkehr der Zukunft in Europa

Neue Cloud-Technologien für den Stadtverkehr der Zukunft in Europa

Innovation aus der Praxis

In einem EU-Projekt wurden eine bahnbrechende Cloud-basierte Internetplattform sowie eine Reihe Apps und Tools entwickelt, mit deren Hilfe Europas Städte einen umweltfreundlicheren Verkehr erreichen könnten.

Während Städte in ganz Europa allmählich die Vorteile eines umweltfreundlichen Stadtverkehrs für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt erkennen, ist es nach wie vor schwierig, den Bürgern zu vermitteln, welche Möglichkeiten ihnen offenstehen. Um dieses Problem zu lösen, wurde eine bereits vorhandene, Cloud-basierte Internetplattform mit neuen Funktionen ausgestattet, um es lokalen Behörden und Unternehmen überall in Europa zu ermöglichen, Bürgern bzw. Kunden hochmoderne Online-Dienste anzubieten.

Mit dem im Jahr 2014 gestarteten EU-finanzierten Projekt ECIM (European Cloud Marketplace for Intelligent Mobility) wurde auf dem Erfolg der „European Platform for Intelligent Cities“ (EPIC) aufgebaut, um eine Plattform für Transportlösungen zu schaffen. Diese bietet Dienstleistern, Datenanbietern und Entwicklern die Möglichkeit, sich auszutauschen und zusammen innovative Anwendungen für Bürger zu schaffen.

Für die Plattform kommt Cloud Computing zum Einsatz, d. h. Rechenkapazitäten werden gemeinsam genutzt, anstatt jede einzelne Anwendung nur mit lokalen Servern oder persönlichen Geräten auszuführen. Dies ist eine äußerst effiziente Methode zur Erbringung von Diensten und bietet Endverbrauchern für ihre Anwendungen potentiell unbegrenzte Kapazitäten, sobald sie sie benötigen. Als Validierungsszenario wurde das Verkehrswesen ausgewählt, da entsprechende Dienste leicht auf eine Cloud-Struktur umgestellt werden können und sie sowohl von Bürgern als auch von öffentlichen Dienstleistern immer wieder als sehr wichtig eingeschätzt werden.

Am Projekt waren 14 Partner aus fünf europäischen Ländern beteiligt, die eng mit anderen Akteuren wie Mobilitätsdienstleistern und Behörden zusammenarbeiteten, damit Städte und Unternehmen ihre Dienste reibungslos auf Cloud-Technologie umstellen und leichter neue Dienste entwickeln können. Pilotprojekte wurden in Barcelona, Paris und Brüssel durchgeführt. Mit dem Projekt wurde auch das Ziel verfolgt, die Cloud-basierten Dienste grenzübergreifend in ganz Europa und in weiteren Regionen einzuführen.

Indem beispielsweise die Anzeige der Anzahl der an Straßen und auf Stellplätzen verfügbaren Parkplätze mit den Möglichkeiten der öffentlichen Verkehrsmittel zusammengeführt wird, ermöglichen Cloud-basierte Plattformen den Städten, umweltfreundlichere Verkehrsmittel zu fördern und die Fahrzeiten der Bürger zu verringern. Im Laufe des Projekts kamen weitere Dienste hinzu, darunter Optionen für Car- und Bikesharing und Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Bis das Projekt Juni 2016 offiziell beendet wurde, war mit ECIM eine multimodale Lösung geschaffen worden, die den Ansprüchen des Verkehrssystems einer modernen Stadt gerecht wird.

Nach der Inbetriebnahme dieser Plattform wurde eine Reihe gemeinsamer Programmierschnittstellen (Application Programme Interfaces, APIs) von der Initiative SmartMobility.io vorgestellt. Diese APIs sollten die Methoden vereinheitlichen, mit denen Mobilitätsdienstleistung Entwicklern zur Verfügung gestellt werden, und stellten einen wichtigen Schritt bei der Schaffung und anschließenden Verbesserung der getesteten Apps in den drei Städten dar, die Teil des Pilotprojekts waren. Sie lieferten einen Rahmen für die Vereinheitlichung spezieller API-Formate, die von verschiedenen Mobilitätsdienstleistern genutzt werden, und ermöglichten Entwicklern, neue und innovative Apps für Städte und Bürger zu schaffen.

Einige dieser Mobilitäts-Apps wurden in Kooperation mit den drei Teststädten entwickelt und erprobt. Diese multimodalen Apps vereinen eine Reihe verschiedener Mobilitätsdienstleistungen, die von Parkangeboten und Bezahlung bis hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Bikesharing reichen. Die Apps für Brüssel und Paris beinhalten eine Single-Sign-on-Funktion, sodass mehrere Nutzer mit nur einem einzigen Account auf Parkangebote verschiedener Anbieter zurückgreifen und diese bezahlen können.

Zusätzlich wurden auch Workshops zum Thema Nachhaltigkeit veranstaltet, um das geeignetste Geschäftsmodell für ECIM zu finden und sich auf den ersten Schritt zur Kommerzialisierung zu einigen, die nach Beendigung des Projekts erfolgen soll. Viele Partner haben großes Interesse daran gezeigt, ECIM auf die nächste Stufe zu heben – zu diesem Zweck soll unter anderem auch ein Unternehmen gegründet werden, das auf Smart Mobility spezialisiert ist.

Quelle: CORDIS Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Innovation Umwelt u. Nachhaltigkeit Mobilität Information u. Kommunikation

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