Präsident Barroso hierzu: „Wissenschaft und Innovation sind wichtige Triebfedern für Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftswachstum und die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Europa. Dieser Beirat wird sich in erster Linie mit wissenschaftlichen und technischen Themen befassen, die mehr als nur einen Bereich betreffen und einen klaren Bezug zu gesellschaftlichen Fragen haben. Er wird untersuchen, auf welchen wichtigen Gebieten Wissenschaft, Forschung und Innovation einen Beitrag zur künftigen Entwicklung Europas leisten können“.
Bereits vor Einsetzung des Beirats hatte der Präsident im Januar 2012 Frau Prof. Anne Glover zur ersten wissenschaftlichen Hauptberaterin der Europäischen Kommission ernannt. Hinter diesen Maßnahmen steht der Wunsch, die politische Entscheidungsfindung der EU stärker auf Fakten zu stützen, Wissenschaft und Technik besseren Eingang in die Gesellschaft finden zu lassen und in diesem Zusammenhang auch den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Industrie zu verbessern.
Der Beirat für Wissenschaft und Technik ist eine unabhängige, informelle Gruppe herausragender Wissenschaftler und Techniker aus Forschung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die ein breites Spektrum von Disziplinen abdeckt und Fachwissen aus dem gesamten Europäischen Forschungsraum zusammenführt. Ihre Mitglieder wurden vom Präsidenten in Absprache mit der wissenschaftlichen Hauptberaterin auf der Grundlage verschiedener Kriterien ausgewählt, zu denen neben einem guten wissenschaftlichen Ruf und Erfahrungen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik auch kommunikative Fähigkeiten zählten.
Hauptaufgabe des Beirats ist die direkte Beratung des Präsidenten zu Möglichkeiten, die europäische Gesellschaft stärker auf Wissenschaft, Technik und Ingenieurwissenschaften auszurichten und dadurch geeignete Rahmenbedingungen für Innovation zu schaffen. Dabei ist vor allem zu prüfen, welche Chancen und Risiken der wissenschaftliche und technische Fortschritt bietet und wie diese kommuniziert werden können, damit eine fundierte gesellschaftliche Debatte angestoßen und vermieden wird, dass Europa „den Zug verpasst“ und seine führende Stellung bei den Spitzentechnologien verliert.
Der Beirat für Wissenschaft und Technologie unterscheidet sich von anderen beratenden Gremien der Kommission insofern, als er sich nicht ausschließlich mit einem Thema befasst, sondern Fragen angeht, die bereichsübergreifenden Charakter und eine klare gesellschaftliche Dimension haben. Er wird proaktiv handeln und wichtige Themen für die Förderung künftigen Wachstums und der weiteren Entwicklung Europas ermitteln. Der Präsident wird den Beirat auch um Beratung zu wissenschaftlichen und technologischen Themen ersuchen, die von besonderer Bedeutung für die Wachstumsagenda der Kommission sind.
Mit der Schaffung dieses Beirats und anderen wichtigen Maßnahmen, die zur Förderung der Entwicklung von Forschung und Innovation vorgeschlagen wurden, wie die Innovationsunion, der Europäische Forschungsraum und die Initiative Horizont 2020, legt Präsident Barroso einen weiteren Baustein für ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum in Europa.
Mitglieder des Beirats für Wissenschaft und Technik
- Alan Atkisson (Schweden)
- Ferdinando Beccalli-Falco (Italien)
- Victor de Lorenzo (Spanien)
- Tamás F. Freund (Ungarn)
- Susan M. Gasser (Schweiz)
- Søren Molin (Dänemark)
- Joanna Pinnińska (Polen)
- Alexandre Tiedtke Quintanilha (Portugal)
- Ortwin Renn (Deutschland)
- Riitta Salmelin (Finnland)
- Pat Sandra (Belgien)
- Hans-Joachim Schellnhuber (Deutschland)
- Roberta Sessoli (Italien)
- Cedric Villani (Frankreich)
- Ada E. Yonath (Israel)