StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Professor Wahlster in europäisches Top-Beratungsgremium für das zukünftige Internet berufen

Professor Wahlster in europäisches Top-Beratungsgremium für das zukünftige Internet berufen

Professor Dr. Wolfgang Wahlster, Chef des DFKI und Mitglied der Forschungsunion der Bundesregierung, wurde von der Europäischen Kommission als einziger Informatiker aus Deutschland in das höchste Beratungsgremium zum Internet der Zukunft berufen. Für zunächst 2 Jahre wird Professor Wahlster, der auch einen Informatik-Lehrstuhl an der Universität des Saarlandes innehat, ab Februar 2012 in dem Top-Beratungsgremium für die mit 300 Millionen Euro geförderte Technologieinitiative zum zukünftigen Internet arbeiten. Dort wird er mit 6 internationalen Experten wie dem Turing-Preisträger Bob Kahn aus den USA zusammenarbeiten, der gemeinsam mit Vinton Cerf das Internet-Protokoll TCP/IP erfunden hat.

Das Internet ist mit über einer Milliarde Nutzern weltweit eine kritische Infrastruktur. Seine globalen, integrierten Kommunikationsstrukturen und Serviceplattformen sind mittlerweile die Basis nicht nur der europäischen Wirtschaft und Gesellschaft. Das Internet wie wir es kennen wurde jedoch bereits in den 1970er Jahren entworfen und kann den heutigen und zukünftigen Anwendungsszenarien kaum noch gerecht werden. Die Diskrepanzen zwischen den ursprünglichen Entwurfszielen und der Art, wie das Internet heute genutzt wird, behindern immer mehr dessen effektive Nutzung. Um die vielen Herausforderungen in den Bereichen Technik, Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung zu beantworten, hat die Europäische Kommission das Programm Future Internet Public-Private-Partnership (FI-PPP) ins Leben gerufen.

Ausgehend von der Erklärung von Bled (Slowenien) hat sich in den vergangenen drei Jahren in der europäischen Forschungslandschaft eine eigenständige Agenda für die Gestaltung des zukünftigen Internet herausgebildet. Über offene, generische und sichere Plattformen sollen Telekommunikationsdienste, Mediendienste und Softwaredienste technisch integriert werden. Diese Diensteplattformen sollen von der Wirtschaft und den Bürgern im Rahmen unterschiedlichster Anwendungsszenarien genutzt werden können. Professor Wahlster freut sich auf die neue Aufgabe: „Da ich bei der Planung deutscher Leuchtturm- und Zukunftsprojekte wie Theseus und Industrie 4.0 involviert war, werde ich in dieser neuen Funktion unsere Erfahrungen bei der Integration des Internet der Dinge und Dienste zum Nutzen der europäischen Initiative einbringen und umgekehrt möglichst viele Synergien des FI-PPP mit der deutschen Wissenschaft und Wirtschaft anstreben.“

Das übergeordnete Ziel der Technologieinitiative Future Internet Public-Private-Partnership ist es, die Wettbewerbsfähigkeit Europas im Bereich zukünftiger Internettechnologien und -systeme voranzutreiben und die Entstehung neuer Internetanwendungen zu unterstützen, die von öffentlicher und gesellschaftlicher Relevanz sind. Öffentliche Dienste-Infrastrukturen und Geschäftsprozesse müssen wesentlich intelligenter, effizienter und nachhaltiger werden. Dies kann nur erreicht werden durch eine bessere Integration von Netzwerk- und Internet-Computing-Funktionen. Die derzeitigen Forschungsarbeiten zum Internet der Zukunft finden in mehr als 90 EU-Projekten statt, an denen mehr als 500 europäische Organisationen mitarbeiten. 

Über das DFKI:
Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH mit Sitz in Kaiserslautern, Saarbrücken, Bremen und einem Projektbüro in Berlin ist auf dem Gebiet innovativer Softwaretechnologien die führende wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung in Deutschland. In der internationalen Wissenschaftswelt zählt das DFKI zu den weltweit wichtigsten „Centers of Excellence“, dem es gelingt, Spitzenforschung rasch in praxisrelevante Anwendungslösungen umzusetzen.1988 von namhaften deutschen Unternehmen der Informationstechnik und zwei Forschungseinrichtungen als gemeinnützige GmbH gegründet, hat sich die DFKI GmbH inzwischen durch ihre proaktive und bedarfsorientierte Projektarbeit national und international den Ruf eines kompetenten und zuverlässigen Partners für Innovationen in der Wirtschaft erworben. Mit einem Finanzierungsvolumen von ca. 39 Mio. € für das Geschäftsjahr 2011 konnte das bisherige Rekordergebnis des Vorjahres von 36 Mio. € nochmals übertroffen. Aktuell beschäftigt das DFKI rund 760 Mitarbeiter. Zum Kreis der Industriegesellschafter des DFKI gehören unter anderem: Daimler AG, Deutsche Telekom AG, SAP AG, Software AG, Attensity Europe GmbH, Microsoft Deutschland GmbH, Deutsche Post AG, BMW AG, Deutsche Messe AG, EADS Astrium GmbH, Intel Corporation, Harting KGaA (teilweise über Beteiligungsgesellschaften). Durch den Erwerb eines Gesellschaftsanteils kam im Jahr 2010 noch John Deere hinzu.

Links:
Future Internet PPP:
http://www.fi-ppp.eu/ 

Europäische Kommission - Thematisches Portal:
http://ec.europa.eu/information_society/activities/foi/lead/fippp/index_en.htm

The Future Of The Internet - Konferenz in Bled:
http://www.fi-bled.eu/ 

Quelle: DFKI Redaktion: Länder / Organisationen: EU Themen: Information u. Kommunikation Fachkräfte

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