StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Spending Review 2021: Großbritannien erhöht Mittel für Forschung und Entwicklung weniger stark als angekündigt und budgetiert Teilnahme an EU-Programmen

Spending Review 2021: Großbritannien erhöht Mittel für Forschung und Entwicklung weniger stark als angekündigt und budgetiert Teilnahme an EU-Programmen

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Vergangene Woche stellte der britische Finanzminister im Parlament die geplanten Haushaltsmittel für die kommenden drei Jahre einschließlich des Haushaltsjahrs 2024/25 vor: Die Mittel für Forschung und Entwicklung sollen erhöht werden, allerdings weniger stark als bisher angekündigt. Erstmals wird die Teilnahme am EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont Europa im Haushaltsplan ausgewiesen.

Die britische Regierung verfolgt das Ziel, langfrsitig rund 2,4 Prozent des Bruttoinlandproduktes für Forschung und Entwicklung aufzuwenden. Entsprechend dieses Vorhabens hatte sie noch im März 2020 angekündigt, bis zum Jahr 2024 das hierfür vorgesehene jährliche Budget auf 22 Milliarden GBP (25,9 Mrd. EUR) zu steigern. Mit der Vorstellung des Autumn Budget and Spending Review 2021 vergangene Woche hat die Regierung diese Pläne um zwei Jahre auf das Jahr 2026 verschoben. Der wirtschaftliche Einbruch im Zuge der Corona-Krise habe diese Entscheidung unumgänglich gemacht. Dennoch sollen die Mittel für Forschung und Entwicklung von derzeit knapp 15 Milliarden GBP (17,7 Mrd. EUR)  bis zum Haushaltsjahr 2024/25 auf 20 Milliarden GBP (23,5 Mrd. EUR) erhöht werden. Angesichts der globalen Krise wird die geplante Steigerung, auch wenn diese geringer ausfällt als ursprünglich angekündigt, von der britischen Fachcommunity als Bekenntnis zu Wissenschaft und Forschung gewertet.

Der größte Anteil entfällt auf das Department for Business, Energy and Industrial Strategy (BEIS), das über rund Dreiviertel der britischen Mittel für Forschung und Entwicklung verfügt. Unter anderem sollen damit Vorhaben in den Bereichen Quanten Computing, Künstliche Intelligenz, Bioinformatik, Lebenswissenschaften (einschließlich Impfstoffforschung und Produktion) und Raumfahrttechnologien untersützt werden. Neben der Förderung dieser und weiterer Felder sieht die Spending Review auch Steuererleichterungen für forschende Unternehmen vor, die erstmals auch die steuerliche Förderung von Cloudcomputing sowie Datenverarbeitung und -auswertung einbezieht. Für die Förderung risikoreicher Forschung durch die Advanced Research and Invention Agency (ARIA) stehen bis zum Haushaltsjahr 2025/26 800 Millionen GBP (941,4 Mio. EUR) bereit.

Zudem sind im neuen Budget erstmals Mittel für die Teilnahme an den EU-Programmen Horizont Europa und EURATOM sowie dem Versuchs-Kernfusionsreaktor ITER für die Haushaltsjahre bis 2025/26 in Höhe von insgesamt 6,9 Milliarden GBP (8,1 Mrd. EUR) ausgewiesen. Seit dem Brexit verhandelt das Vereinigte Königreich eine mögliche Beteiligung an der EU-Forschungsförderung. Bisher hatte die Regierung immer die Absicht bekräftigt, auch nach ihrem Austritt weiterhin mit der Europäischen Union zusammenarbeiten zu wollen und hat nun erstmals konkrete Zahlen hierfür genannt. Allerdings stehen derzeit einer Assoziierung an das EU-Rahmenprogramm Horizont Europa noch andere ungeklärte Punkte entgegen, so dass die Budgetierung der Mittel lediglich als postives Signal gewertet werden kann.

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Quelle: GOV.UK Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Vereinigtes Königreich (Großbritannien) EU Themen: Förderung Strategie und Rahmenbedingungen

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