Unter der Leitung des spanischen Zentrums für Meeres- und Lebensmitteltechnologie AZTI-Tecnalia, arbeiten mehr als 250 Wissenschaftler aus 23 Forschungszentren in der EU, Asien und Nordamerika zusammen, um unser Verständnis, wie die biologische Vielfalt der Meere durch menschliche Aktivitäten und globalen Veränderungen beeinträchtigt wird, zu erweitern. Laut Plan wird das Team die bestehenden Indikatoren untersuchen und neue entwickeln, um die biologische Vielfalt in einheitlicher Weise zu beurteilen. Im Mittelpunkt stehen die europäischen regionalen Meere, nämlich das Mittelmeer, das Schwarze Meer, die Ostsee und der Atlantische Ozean.
Im Zeitraum von 2012 bis 2016 wird das DEVOTES- Konsortium ausgefeilte Werkzeuge entwickeln und validieren, die sich auf integrierte Art und Weise auf ökologische Theorie und Beurteilung beziehen. Dazu gehören etwa Fernerkundung, Modellierung und Genomik.
Das Ziel des Projektes ist es, Kenntnisse über die Veränderungen in den Ökosystemen und bei der Biodiversität zu verbessern. Die Informationen und Ergebnisse werden dem Team die Mittel an die Hand geben, um europäischen Entscheidungsträgern verschiedene Maßnahmen zu empfehlen, die zu einer nachhaltigen Nutzung der Meere und der Meeresressourcen beitragen. Die DEVOTES-Partner sagen, dass die Maßnahmen alle Stakeholder berücksichtigen, die mit der Meeresumwelt in Zusammenhang stehen, einschließlich Regierungen, regionale Meeresübereinkommen, Sektoren und Branchen wie Seeverkehr, Fischerei und Aquakultur.
"Den menschlichen Druck zu kennen, der Meeresumwelt und Biodiversität beeinträchtigt, ist von strategischer Bedeutung, weil dieses Wissen für ihren Schutz notwendig ist", sagte Projektkoordinator Dr. Ángel Borja, Forschungsleiter an der Meeresforschungsabteilung von AZTI-Tecnalia. "Das Projekt wird europäische Strategien ermöglichen, die eine nachhaltige Entwicklung und die Bewertung des ökologischen Zustand unserer Meere fördern, und es wird die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und den regionalen Meeren, sowohl auf EU als auch auf internationaler Ebene stärken."
Das DEVOTES-Projekt hängt mit der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (Richtlinie 2008/56/EG) zusammen, in deren Mittelpunkt der Schutz und die Erhaltung der Meeresumwelt stehen. Um ihr Ziel innerhalb der nächsten acht Jahre zu erreichen, werden die EU-Mitgliedstaaten alle verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse nutzen, um den Schutz und die Erhaltung der Meeresumwelt sowie die Auswirkungen der menschlichen Aktivitäten zu bewerten, wie zum Beispiel Änderungen in Nahrungsketten, Eutrophierung der Meere, Hydrographie und die Invasion gebietsfremder Arten. Sozioökonomische Faktoren sollten ebenfalls berücksichtigt werden.
Letztlich wird das DEVOTES-Projekt die Informationen liefern, die die EU-Mitgliedstaaten benötigen, um die wichtigsten Aufgaben für die Erhaltung der biologischen Vielfalt der Meere zu Ende zu führen.