Am 6. Juni 2023 veranstaltet das Deutsch-französische Büro für die Energiewende (DFBEW) in Paris eine Konferenz zum Thema "Entwicklung der Kosten und Optimierung der Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Freiflächenanlagen".
Seit 2020, infolge der Corona- und Energiekrisen, unterliegen die Kosten für Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien starken Schwankungen. In der Photovoltaikbranche haben der drastische Anstieg der Rohstoff- und Transportkosten sowie die Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen für Projekte durch steigende Zinssätze, den starken Preisrückgang beendet, den die Branche seit etwa zehn Jahren verzeichnete. Der von pvXChange berechnete Preisindex zeigt, dass die Preise in allen Kategorien von Solarmodulen im Laufe des Jahres 2022 kontinuierlich gestiegen sind. Obwohl mittlerweile der Druck auf die globalen Lieferketten nachlässt und die Modulpreise sich stabilisieren oder sogar sinken, haben diese Phänomene die Wirtschaftlichkeit der Projekte geschwächt und wirken sich auf den Zubau von PV-Anlagen aus.
Da sie diesen Kostenanstieg nicht in den bereits vertraglich abgesicherten Stromverkaufspreisen widerspiegeln können, wurden viele Erneuerbare-Energien-Projekte pausiert oder sogar gestoppt. Die letzten Ausschreibungen, die von der französischen Energieregulierungskommission (Commission de régulation de l’énergie, CRE) oder der Bundesnetzagentur (BNetzA) durchgeführt worden sind, waren zudem weit unterzeichnet und führten zu einem Anstieg der durchschnittlichen Zuschlagswerte.
Einerseits wurden Maßnahmen ergriffen, um diesem Trend entgegenzuwirken, wie die Einführung einer Indexierung der Zuschlagswerte an die Kostenentwicklung oder eine Erhöhung des Höchstwerts, andererseits werden die Erzeuger erneuerbarer Energien durch Erlösabschöpfung dazu angehalten, ihren Beitrag zu den kollektiven Anstrengungen im Kontext von steigenden Energiepreisen zu leisten.
Das Tempo beim Bau und Anschluss von PV-Anlagen muss sich jedoch beschleunigen, um die im EEG in Deutschland und in der Mehrjährigen Energieplanung (Programmation pluriannuelle de l'énergie, PPE) in Frankreich vorgesehenen Ziele zu erreichen. Ziel der Konferenz am 6. Juni ist es, die aktuelle Kostensituation bei großen PV-Freiflächenanlagen zu beleuchten, Perspektiven zu skizzieren und Lösungen zu diskutieren, die die Wirtschaftlichkeit von PV-Projekten in der aktuellen Situation verbessern können: sei es durch neue Wege, die PV-Energie auf den Märkten zu verwerten, durch technische Lösungen oder durch den Aufbau einer europäischen Industrie.
Bei der Konferenz werden die folgenden Themen im Mittelpunkt stehen:
- Kostenentwicklung von Photovoltaikanlagen in den letzten Jahren
- Rechtsrahmen zur Finanzierung von Solarprojekten in Deutschland und Frankreich
- Geschäftsmodelle zur Gewährleistung der Wirtschaftlichkeit und Attraktivität von Photovoltaikprojekten
- Optimierung der Wirtschaftlichkeit durch technische Lösungen
- Auswirkungen einer Verlagerung der Modulproduktion nach Europa
Im Anschluss an die Konferenz findet ein Networking-Abend statt, der den Mitgliedern des DFBEW und den Teilnehmenden der Konferenz vorbehalten ist. Er beginnt um 18.30 Uhr an einem geselligen Ort in Paris, der noch bekannt gegeben wird.
Die Veranstaltung richtet sich an alle Akteure des Energiesektors in Deutschland und Frankreich. Sie wird simultan auf Deutsch und Französisch übersetzt.
Die Teilnahme an der Konferenz ist für Mitglieder des DFBEW, Behörden- und Pressevertreter (bei Vorlage eines gültigen Presseausweises) kostenlos. Für Nichtmitglieder beträgt die Teilnahmegebühr 520 Euro pro Person (zzgl. MwSt.).
Veranstaltungsort
Deutsche Botschaft in Frankreich
13/15 Avenue Franklin D. Roosevelt
75008 Paris