Am 15. Juni 2023 organisiert das Deutsch-französische Büro für die Energiewende (DFBEW) im Rahmen der Messe Intersolar Europe ein Side Event zum Thema "Agri-Photovoltaik in Frankreich und Deutschland: Potenziale, Geschäftsmodelle und Best Practices".
Sowohl Deutschland als auch Frankreich haben sich in ihren Strategien zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 bzw. 2050 ehrgeizige Ziele für den Ausbau der Photovoltaik (PV) gesetzt. Bei PV handelt sich um eine Technologie, die zwar unter den erneuerbaren Energien vergleichsweise kostengünstig ist und über eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz verfügt, jedoch deutlich flächenintensiver ist. Die französische mehrjährige Programmplanung für Energie (Programmation pluriannuelle de l’énergie, PPE) erwartet, dass zur Erreichung der PV-Ausbauziele für 2028 30.000 bis 40.000 Hektar Bodenfläche und 15.000 bis 20.000 Hektar Dachfläche erforderlich sind.
Landwirtschaftliche Flächen sind aufgrund ihrer Größe, der Ebenmäßigkeit der Böden und ihrer Nähe zu Netzanschlusspunkten für die Errichtung von PV-Freiflächenanlagen besonders geeignet. Die Technologie der sogenannten Agri-Photovoltaik, bei der dasselbe Grundstück für landwirtschaftliche Aktivitäten und Photovoltaikproduktion genutzt werden kann, bietet in diesem Zusammenhang grundsätzlich eine attraktive Lösung, um Nutzungskonflikte zu beheben.
Der Begriff Agri-PV umfasst jedoch eine Vielzahl technischer Lösungen sowie kommerzieller und vertraglicher Vereinbarungen zwischen den Beteiligten, wie Projektträgern, Landwirten, Grundstückseigentümern, etc. Diese können unterschiedliche Vorteile, beispielsweise für Anbaukulturen, und Risiken mit sich bringen, insbesondere in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit der Anlagen sowie auf den Preis und die Verfügbarkeit des Grundstücks.
Angesichts dieser Risiken kann die Frage nach dem Potenzial von Agri-PV gestellt werden und folglich nach der Rolle, die sie in den Strategien der beiden Länder spielen soll, und schließlich welche regulatorischen Bedingungen dabei gelten sollten.
Der deutsch-französische Austausch wird die Gelegenheit geben, diese Problematiken anhand folgender Fragen zu erörtern:
- Wie unterscheiden sich verschiedene Agri-PV Anlagen auf technischer und regulatorischer Ebene? Welche Potenziale bieten diese Anlagen und im Rahmen welcher Ausschreibungen sind sie förderfähig?
- Welche Geschäftsmodelle gibt es für Agri-PV Anlagen in Frankreich und Deutschland?
- Welche Best Practice-Beispiele gibt es, um das Potenzial dieser Technologien optimal auszuschöpfen und gleichzeitig die Risiken zu begrenzen?
Die Veranstaltung wird simultan auf Deutsch und Französisch übersetzt. Im Anschluss an die Veranstaltung wird ein Get-together angeboten, um einen informellen Austausch zwischen den Teilnehmern zu ermöglichen. Die Teilnahme am Side Event ist kostenlos mit Voranmeldung.
Veranstaltungsort
Intersolar Europe 2023
Messe München – The smarter E Forum
Halle A3 Stand A3.150
81823 München