Im Vorfeld des Nachhaltigkeitsgipfels "Rio+20" fordert die Deutsche UNESCO-Kommission, das Wissenschaftssystem in Deutschland am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung auszurichten. Herausforderungen wie die Energiewende, die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung und der Klimawandel können nur gelöst werden, wenn Natur- und Sozialwissenschaften eng zusammenarbeiten und die Zivilgesellschaft einbeziehen. Angesichts der großen Herausforderungen unserer Zeit müsste die Wissenschaft sich auch stärker den gesellschaftlichen Schlüsselfragen zuwenden.
Die Deutsche UNESCO-Kommission fordert in dem Memorandum daher, die Wissenschafts- und Forschungspolitik stärker mit anderen Politikfeldern zu verzahnen. Notwendig seien auch neue Anreize für die inter- und transdisziplinäre Forschung. Außerdem müssten institutionelle Hindernisse beseitigt und bestehende Förderprogramme ausgeweitet werden. Vor allem sollten die Forschungseinrichtungen Partner aus der gesellschaftlichen Praxis einbeziehen.
Anlass für das Memorandum ist das Wissenschaftsjahr 2012 "Zukunftsprojekt Erde" der Bundesregierung. Für die UNESCO ist die Förderung nachhaltiger Entwicklung seit vielen Jahren ein Querschnittsziel aller Programmbereiche, zum Beispiel die Forschung über Ökosysteme, Süßwasser und Ozeane oder die Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung.