In Entwicklungsländern stieg die Zahl der Wissenschaftler zwischen 2002 und 2007 rasant an, von 1,8 Millionen auf 2,7 Millionen. Dieser Zuwachs geht großteils auf das Konto Chinas. Jeder fünfte Wissenschaftler weltweit ist ein Chinese. Da es bei der Zahl der amerikanischen und europäischen Wissenschaftler im gleichen Zeitraum nur personelle Zuwächse von unter 10 Prozent gab, schrumpfte der Anteil von Europäern und Amerikanern unter den Wissenschaftlern auf knapp 28 Prozent bzw. knapp 26 Prozent.
Das UIS hat zugleich ausgewertet, wie sich dieses massive Wachstum der Wissenschaft in Entwicklungsländern auf den weltweiten Frauenanteil in der Wissenschaft auswirkt. In Asien sind nur 18 Prozent der Wissenschaftler Frauen. Weltweit liegt ihr Anteil bei 29 Prozent, wobei Südamerika mit 46 Prozent und Zentralasien mit 50 Prozent im Vergleich vorne liegen. In Europa haben nur fünf Länder Geschlechterparität: Mazedonien, Lettland, Litauen, Moldawien und Serbien. In Afrika liegt der Frauenanteil bei 33 Prozent. Bei dieser Auswertung fehlen allerdings Zahlen aus China, den USA, Großbritannien, Australien und Kanada.
Weltweit wächst der Anteil des Bruttoinlandsprodukts (BIP), der für Forschung und Entwicklung (FuE) ausgegeben wird. Der FuE-Anteil lag 2002 bei 1,71 Prozent BIP und 2007 bei 1,74 Prozent BIP. Die Entwicklungsländer haben hier jedoch noch viel aufzuholen, nur China mit 1,5 Prozent und Tunesien mit knapp 1 Prozent ragen heraus. China hat sich für 2010 das Ziel gesetzt, 2 Prozent des BIP in Forschung und Entwicklung zu investieren, für 2020 liegt das Ziel bei 2,5 Prozent. Spitzenreiter in der Forschungsförderung sind Schweden mit 3,7 Prozent des BIP, Südkorea und Finnland mit 3,5 Prozent und Japan mit 3,4 Prozent. In vielen europäischen Staaten liegt der FuE-Anteil zwischen 2 und 3 Prozent des BIP. Das UIS hält das Ziel der UIS, bis 2010 3 Prozent des BIP für FuE auszugeben, für unerreichbar. 2007 stand die EU im Schnitt bei 1,78 Prozent. In Lateinamerika gibt nur Brasilien mehr als 1 Prozent seines BIP für FuE aus. Während China bei der Gesamtzahl der Wissenschaftler kräftig aufholt, bleiben die EU, die USA und Japan mit zusammen 70 Prozent der weltweiten FuE-Ausgaben finanziell an der Spitze – in diesen Ländern trägt der private Sektor einen Großteil der Investitionen (mehr als 50 Prozent). In den Entwicklungsländern ist der Anteil der Privatwirtschaft an den FuE-Ausgaben meist deutlich geringer.