Am 14. Juni 2022 veranstaltet das Deutsch-französisches Büro für die Energiewende (DFBEW) eine Konferenz in Paris zum Thema: "Photovoltaikanlagen und Raumplanung: Herausforderungen, Innovationen und Perspektiven"
Am 24. November 2021 veröffentlichte die deutsche Bundesregierung unter Olaf Scholz in ihrem Koalitionsvertrag die Ziele für die installierte Photovoltaik-Leistung bis 2030, die von 100 GW auf 200 GW angehoben wurden. In Frankreich gab Präsident Emmanuel Macron am 10. Februar ebenfalls ein neues Ziel von 100 GW installierter Solarenergie bis 2050 bekannt. Angesichts der derzeit installierten Leistungen (14 GW in Frankreich, 59 GW in Deutschland) sind diese Ziele in mehrfacher Hinsicht ehrgeizig: zeitlich, da der jährliche Installationsrhythmus rasch beschleunigt werden muss aber auch hinsichtlich der Verfügbarkeit kompetenter Arbeitskräfte sowie des Zugangs zu Flächen.
Zwar wird der Installation von Solaranlagen auf Dächern in beiden Ländern Vorrang eingeräumt, allerdings ist die zusätzliche Entwicklung neuer Freiflächenanlagen unumgänglich, um die neuen Ziele zu erreichen. Bislang wird das Wachstumspotenzial jedoch durch regulatorische und wirtschaftliche Zwänge eingeschränkt.
Laut der mehrjährigen Programmplanung für Energie würden in Frankreich die Ziele für 2028 (35,1 GW bis 44 GW) einer installierten Fläche von 330 bis 400 km2 am Boden (und 150 bis 200 km2 auf Dächern) entsprechen. Unter Berücksichtigung der Bekämpfung von Bodenversiegelung, des Erhalts landwirtschaftlicher Nutzflächen und des Schutzes von Artenvielfalt planen die Regierungen Deutschlands und Frankreichs, neue Flächen für die Errichtung von PV-Freiflächenanlagen zu erschließen. Neue Wege zur Förderung der Mehrfachnutzung von Land werden in Betracht gezogen, wie z. B. Agri-Photovoltaik oder schwimmende Solaranlagen.
Nach einem Überblick der geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und Frankreich und einer Analyse der verfügbaren Flächenpotenziale, werden in den Vorträgen und Panels folgende Fragen erörtert:
- Welche Entwicklungen bezüglich der Flächen sind in den nächsten Jahren zu erwarten, um die Photovoltaik-Ziele in Frankreich und Deutschland zu erreichen?
- Mit welchen Geschäftsmodellen können die Energie- und Klimaziele im Hinblick auf Flächen- und Umweltbeschränkungen sowie soziale Akzeptanz erreicht werden?
Die Veranstaltung richtet sich an alle Akteure des Energiesektors in Deutschland und Frankreich. Sie wird simultan auf Deutsch und Französisch übersetzt.
Die Teilnahme an der Konferenz ist für Mitglieder des DFBEW, Behörden- und Pressevertreter kostenlos. Für Nichtmitglieder beträgt die Teilnahmegebühr 450 Euro pro Person (zzgl. MwSt.).