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ITB infoservice 02/2023 - Berichterstattung zur Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik weltweit

Erscheinungsdatum: 16.02.2023 ITB infoservice

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

im Zuge einer Kabinettsumbildung hat Großbritannien die Zuständigkeit für Forschung und Innovation aus dem Wirtschaftsministerium herausgelöst und ein eigenständiges Ministerium geschaffen, das Michelle Donelan leitet. Eines der Probleme, mit denen sich die neue Ministerin konfrontiert sieht, ist der Rückgang der britischen Beteiligung an dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Für Horizont Europa (2021-27) wurden jetzt erste Daten veröffentlicht, die einen Vergleich mit dem Vorgängerprogramm Horizont 2020 erlauben. Neben einer verbesserten Erfolgsquote der Antragstellenden fällt besonders die zurückgehende Beteiligung von Großbritannien und der Schweiz ins Auge. Beide Länder konnten bisher keinen Assoziierungsstatus mit Horizont Europa erreichen. 

Erstmals hat die European University Association (EUA) am 7. Februar eine eigene Innovationsagenda vorgelegt, um die wichtige Rolle der europäischen Hochschulen bei der Schaffung von Innovationen hervorzuheben. Die EU unterstützt Innovationen mit einer Vielzahl von Maßnahmen. Ziel des 2015 gestarteten Innovationsradars ist es, die Ergebnisse der EU-Innovationsförderung für alle und insbesondere für Investoren leicht zugänglich zu machen. Im vergangenen Monat hat der Radar mit 10.000 Innovationen einen wichtigen Meilenstein erreicht. Zusätzlich strebt die Kommission an, die Innovationspolitik experimenteller und effektiver zu gestalten. Das neue Instrument der EU-Missionen wird nun selbst Gegenstand der Forschung, um beispielsweise Erfolgsfaktoren für eine Bürgerbeteiligung auszuloten. 

Einen Beitrag zu der EU-Mission „Unsere Meere und Gewässer wiederbeleben“ sowie zur UN-Dekade der Ozeanforschung für Nachhaltige Entwicklung (2021-2030) leistet zukünftig ein neues Portal. Das „European Marine Observation and Data Network“ (EMODnet) soll Forschende sowie Verantwortliche aus Politik, Wirtschaft und Meeresmanagement bei ihrer Arbeit unterstützen. Über 120 Organisationen kooperieren im EMODnet, um ihre Meeresforschungsdaten aus verschiedenen Quellen frei zugänglich zu machen. Weitere Informationen zur Meeresforschung finden Sie auf unserer Themenseite „Meeres-, Küsten- und Polargebiete“. 

Eine verbesserte Kooperation bei der Erdbeobachtung ist das Ziel einer neuen Vereinbarung, die im Januar von Japan und der Europäischen Kommission unterzeichnet wurde. Darunter erhält Japan Zugang zu Daten und Diensten des EU-Erdbeobachtungssystems Copernicus und gewährt im Gegenzug Zugang zu den Daten seiner nicht-kommerziellen Erdbeobachtungssatelliten. Damit setzt sich ein Trend fort, demzufolge sowohl die USA als auch die EU zunehmend Partnerschaften mit ausgewählten asiatischen Ländern begründen. Weitere Beispiele aus den letzten Wochen sind die Unterzeichnung einer neuen Digitalpartnerschaft zwischen der EU und Singapur sowie der Startschuss für die amerikanisch-indische Initiative zu kritischen und aufstrebenden Technologien (iCET).

Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre zu diesen und vielen anderen strategischen Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik, die wir in der vorliegenden Ausgabe für Sie ausgewählt und aufbereitet haben. 

Wenn Sie Themenvorschläge für die nächste Ausgabe haben, sprechen Sie uns an.

Ihre Sonja Bugdahn und Andreas Ratajczak

Über den ITB infoservice

Der ITB infoservice berichtet über strategische Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik weltweit und ist eine wichtige Quelle für Entscheidungsträger in Politik, Wissenschaft und Forschung. Besondere Schwerpunktausgaben berichten fokussiert über ein aktuelles Thema oder eine Region.

Der ITB infoservice kann auf der Startseite kostenlos abonniert werden.

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