Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist sowohl in Frankreich als auch in Finnland in den Fokus gerückt. Im Januar 2018 hat die Präsidentin der französichen Region Ile-de-France, Valérie Précresse, Maßnahmen angekündigt, mit denen sie die Region für Start-ups im Bereich KI attraktiver gestalten will. Auch sollen verschiedene französische Einrichtungen ein gemeinsames Forschungszentrum zu diesem Thema aufbauen. Zusätzlich konnten die amerikanischen Unternehmen Facebook und Google für eigene Forschungsinvestitionen in der Region gewonnen werden. Die Anwendung von KI hat aber nicht nur das Potential, neue Innovationen hervorzubringen und neue Märkte zu erschließen: Sie kann auch die Wissenschaft selbst verändern. Vor diesem Hintergrund fördert die Akademie von Finnland die Anwendung von KI in der Physik und in den Ingenieurwissenschaften.
Eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat gezeigt, dass OECD-Staaten höchst unterschiedlich auf Wirtschaftskrisen im Hinblick auf ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) reagieren: Staaten wie Spanien und Italien, die Forschung und Innovation traditionell nicht priorisieren, neigen in Zeiten der Krise zu Kürzungen. Dagegen investieren Innovationsführer wie die USA, Deutschland und Schweden in Krisenzeiten verstärkt. So entsteht vor allem zwischen den Ländern Europas hinsichtlich ihrer Innovationsfähigkeit eine Kluft, die zunehmend größer wird.
Eine stärkere Priorisierung von FuE sowie umfangreiche Reformen strebt derweil die Ukraine an. Dazu gehört die Gründung einer eigenen Nationalen Forschungsstiftung, die wettbewerblich Fördermittel vergeben soll. Internationale Kooperation spielt auch bei dieser institutionellen Reform eine wichtige Rolle: Um europäische Standards und Verfahren kennenzulernen, hat die Ukraine Workshops und Beratungen mit ausländischen Experten und Institutionen, darunter mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft, durchgeführt.
Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre zu diesen und vielen anderen strategischen Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik, die wir in der vorliegenden Ausgabe für Sie ausgewählt und aufbereitet haben.
Ihre Sonja Bugdahn und Andreas Ratajczak
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