Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die internationale Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlern ist ein Kernpunkt der Internationalisierungsaktivitäten vieler Länder und eines der Hauptthemen dieses Newsletters.
Japan ist ein Land, das traditionell recht abgeschottet von internationalen Einflüssen agiert hat. Inzwischen öffnet sich das Land zunehmend: ab Anfang April sollen hochqualifizierte ausländische Fachkräfte deutlich schneller eine permanente Aufenthaltserlaubnis erlangen können als bisher. China geht ebenfalls in diese Richtung und hat Anfang des Jahres die Anforderungen für Arbeitsvisa für Absolventen gelockert. Gegenteilig ist der Trend in den USA. Dort ist als eines der Wahlversprechen von Präsident Donald Trump das beschleunigte Vergabeverfahren von Arbeitsvisa für hochqualifizierte Ausländer für zunächst sechs Monate ausgesetzt worden.
In Kanada ist man indes bestrebt, die Studierenden zu ermuntern, einen Teil ihres Studiums im Ausland zu verbringen. Der Anteil der internationalen Studierenden in Australien ist mit über einer halben Million im Jahr 2016 auf einem neuen Rekordwert angelangt. Auch in China ist diese Zahl auf knapp eine halbe Million Studierende angestiegen. Diese kommen aus 205 Ländern. Ein neues finnisches Projekt soll die Zahl der internationalen Studierenden im Land auf 100.000 verdreifachen. Auch Russland erhöht das Kontingent für ausländische Studierende – auf 200.000 – und führt gleichzeitig Visa-Vereinfachungen für diese ein. Schweden prüft gegenwärtig, wie die Mobilität von Studierenden sowohl ins Land hinein als auch ins Ausland gesteigert werden kann. Die Schweiz würde gerne von den mit Erasmus+ verbundenen Mobilitätsmaßnahmen vollumfänglich profitieren, muss sich jedoch weiterhin mit Übergangsmaßnahmen begnügen, da es bis zu einer Vollassoziierung wohl noch ein weiter Weg ist.
Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre zu diesen und vielen anderen strategischen Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik, die wir in der vorliegenden Ausgabe für Sie ausgewählt und aufbereitet haben.
Ein Hinweis noch mit Blick auf die Januarausgabe. Dort hatte sich der Fehlerteufel eingeschlichen: Der angekündigte G20-Gipfel findet nicht am 6. und 7. Juli, sondern am 7. und 8. Juli 2017 statt.
Ihre Sonja Bugdahn und Andreas Ratajczak