Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Ausbreitung des Corona-Virus beherrscht die Schlagzeilen und verändert unseren Alltag massiv. Die Europäische Union hat umfangreiche Mittel für Forschung und Entwicklung (FuE) bereitgestellt. Ein Live-Blog des Netzwerks Science|Business zum Corona-Virus ermöglicht es, die Entwicklungen und Beschlüsse nachzuvollziehen. Hier finden Sie unter anderem Informationen zu Fördermaßnahmen, klinischen Versuchen sowie Auswirkungen der Krise auf europäische Programme wie Erasmus und Horizont 2020.
Unser veränderter Alltag in Zusammenhang mit der Corona-Krise rückt auch die Bedeutung digitaler Technologien noch einmal verstärkt ins Scheinwerferlicht (ausführlich ITB infoservice Schwerpunktausgabe „Digitaler Wandel durch Bildung, Forschung und Innovation“, die im Januar 2020 veröffentlicht wurde). Die neue EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte bei Amtsantritt im letzten November versprochen, die Arbeiten zur Förderung und Steuerung von Künstlicher Intelligenz (KI) zügig voranzutreiben und innerhalb der ersten drei Monate neue Vorschläge vorzulegen. Am 19. Februar hat die Europäische Kommission nun das Weißbuch KI veröffentlicht, zusammen mit dem Entwurf einer umfassenden europäischen Datenstrategie, die viele Themen von der Cybersicherheit über kritische Infrastrukturen, digitale Bildung und Kompetenzen bis hin zu Demokratie und Medien abdeckt. Die Öffentlichkeit kann bis zum Mai zu beiden Dokumenten Stellung nehmen und Kommentare einreichen.
Große Schwellenländer wie Mexiko, Ägypten und Vietnam haben in den letzten Wochen deutlich gemacht, wie sie ihre nationalen FuE-Systeme ausbauen wollen. Als ein Land, dessen Bevölkerung dynamisch wächst, setzt Ägypten auf mehr Hochschulkapazitäten, insbesondere bei den Technischen Universitäten. Derweil hat Vietnam angekündigt, dass es in diesem Jahr ein landesweites Netzwerk zur Unterstützung von Unternehmensgründungen (Start-ups) aufbauen will. Mexikos Ziel ist es, nationale Unternehmen zu stärken und gleichzeitige die technologische Unabhängigkeit und nachhaltige Entwicklung im Land zu fördern. Dafür soll der bekannte Nationalen Wissenschaftsrat CONACYT verstärkt mit dem Koordinierungsrat der Wirtschaft kooperieren und gemeinsam Förderung für die Unternehmen bereitstellen.
Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre zu diesen und vielen anderen strategischen Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik, die wir in der vorliegenden Ausgabe für Sie ausgewählt und aufbereitet haben.
Ihre Sonja Bugdahn und Andreas Ratajczak
Über den ITB infoservice
Der ITB infoservice berichtet über strategische Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik weltweit und ist eine wichtige Quelle für Entscheidungsträger in Politik, Wissenschaft und Forschung. Besondere Schwerpunktausgaben berichten fokussiert über ein aktuelles Thema oder eine Region.
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