Liebe Leserinnen, liebe Leser,
der vergangene Monat stand ganz im Zeichen der Weiterentwicklung der europäischen Bildungs- und Forschungspolitik. In beiden Politikbereichen geht die Europäische Kommission mit ehrgeizigen Vorschlägen für die kommende Haushaltsperiode von 2021-27 voran. Die europäische Bildungspolitik setzt dabei auf verstärkte Investitionen. Für das Programm Erasmus+, mit dem die transnationale Mobilität von Auszubildenden, Studierenden und Lehrenden gefördert wird, schlägt die Kommission eine Verdoppelung der Mittel für die kommende Haushaltsperiode vor.
Bei der konzeptionellen Weiterentwicklung der europäischen Bildungspolitik sieht sich die Kommission durch die Ergebnisse einer Eurobarometer-Umfrage ermutigt. Danach ist in allen Ländern eine große Mehrheit der Befragten der Ansicht, dass es nützlich wäre, wenn Studierende die Möglichkeit erhalten, in Netzwerken europäischer Hochschulen an Innovationsprojekten zusammenzuarbeiten. Die Kommission plant daher, Pilotprojekte zur Entwicklung europäischer Hochschulen in den Jahren 2019 und 2020 im Rahmen des Programms Erasmus+ aufzusetzen. 2021 soll die Initiative flächendeckend ausgeweitet werden. Diskutiert wurde das Konzept der europäischen Hochschulen auch auf einer Ministerkonferenz von Mitgliedsländern des Europäischen Hochschulraums, die am 24. und 25. Mai stattfand: dort bekundeten Frankreich und Deutschland ihre Unterstützung.
Im Forschungs- und Innovationsbereich schlägt die Europäische Kommission vor, in der kommenden Haushaltsperiode ein neues EU-Rahmenprogramm („Horizont Europa“) sowie ein neues Euratom-Programm mit insgesamt 100 Milliarden Euro auszustatten. Für diejenigen Mitgliedstaaten, die im Forschungs- und Innovationsbereich Defizite haben, soll die Förderung unter Horizont Europa verdoppelt werden. Weiterhin ist vorgesehen, neue EU-weite Forschungs- und Innovationsaufträge unter Beteiligung von Bürgern zu konzipieren.
Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre zu diesen und vielen anderen strategischen Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik, die wir in der vorliegenden Ausgabe für Sie ausgewählt und aufbereitet haben.
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Ihre Sonja Bugdahn und Andreas Ratajczak
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