Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ein großer Teil unseres Nachrichtenangebots nimmt weiterhin Bezug auf COVID-19. Wir stellen Ihnen gebündelt Informationen auf unserer COVID-19-Themenseite zur Verfügung, die regelmäßig aktualisiert wird. Die Verteilung der riesigen Fördersummen, die kurzfristig auf nationaler Ebene in den USA bereitgestellt werden, stellt auch eine große Förderorganisation wie die National Institutes of Health (NIH) vor Herausforderungen. Anstrengungen auf nationaler Ebene werden aber allein nicht ausreichen, um Impfstoffe und Medikamente zu entwickeln und für den weltweiten Bedarf zu produzieren. Daher haben die G7-Wissenschaftsministerien sowie die OECD in den vergangenen Wochen die Notwendigkeit grenzüberschreitender Kooperation und Koordination unterstrichen.
Die G7 haben sich auch zur Wissenschaftsdiplomatie bekannt, um globale Herausforderungen erfolgreich anzugehen. Zu diesem Thema hat das von der Europäischen Union (EU) geförderte Projekt S4D4C Ende Mai ein Weiterbildungsangebot gestartet: Der neue Online-Kurs zur Europäischen Wissenschaftsdiplomatie ist für einen breiten Personenkreis auch in Deutschland zugänglich.
Während die Anstrengungen zur Bekämpfung der Pandemie andauern, werden zunehmend auch die mittel- und langfristigen Folgen in den Blick genommen und politische Ziele neu justiert: Die European Clusters Alliance analysiert im Auftrag der Europäischen Kommission Probleme, die im Zusammenhang mit dem Nachfragerückgang und den unterbrochenen Liefer- und Wertschöpfungsketten auftreten. Als Reaktion auf die Krise hat sich die EU nunmehr das Ziel gesetzt, ihre Abhängigkeit von externen Lieferanten zu verringern. Gleichzeitig werden neue Investitionen für eine EU benötigt, die grüner, digitaler und widerstandsfähiger sein soll.
Digitale Lernangebote von Hochschulen werden bereits seit längerem zusätzlich zur Präsenzlehre angeboten. Im Zuge der Pandemie stellt sich verstärkt die Frage, inwieweit diese die Präsenzlehre ersetzen können und werden. Eng damit verbunden sind Forderungen nach einer „digitalen Demokratisierung“ in Form eines erweiterten Zugangs zu Hochschulen. Der Vizekanzler der australischen Central Queensland University diskutiert diese Fragen in einem Gastbeitrag für die indonesische „Jakarta Post“.
Australien gehört auch zu den Gründungsmitgliedern der „Global Partnership on Artificial Intelligence“ (GPAI). Damit wurde am 15. Juni das weltweit erste multilaterale Forum mit einem Schwerpunkt auf Künstliche Intelligenz (KI) unter Einbeziehung von Stakeholdern geschaffen. Auftrag der GPAI ist es, den verantwortungsvollen Einsatz von KI zu unterstützen und zu begleiten (zu ethischen Leitlinien für KI siehe auch ausführlich ITB infoservice Schwerpunktausgabe „Digitaler Wandel durch Bildung, Forschung und Innovation“; S.69 ff.“).
Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre zu diesen und vielen anderen strategischen Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik, die wir in der vorliegenden Ausgabe für Sie ausgewählt und aufbereitet haben.
Ihre Sonja Bugdahn und Andreas Ratajczak
Über den ITB infoservice
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