Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Anfang August fanden zwei Treffen der für Digitalisierung und Forschung zuständigen Ministerinnen und Minister der G20-Staaten statt. Dabei wurden jeweils gemeinsame Erklärungen zur Rolle der Digitalisierung zur Bewältigung der Nachwirkungen der Corona-Pandemie sowie dem Beitrag von Forschung und Hochschulbildung verabschiedet. Die G7-Gruppe der klassischen Industriestaaten hatte zuvor im Juli in ihrem Forschungspakt („G7 Research Compact“) einen Schwerpunkt auf gemeinsame Werte bei der Bewältigung globaler Herausforderungen, auf Sicherheit und Integrität des Forschungssystems sowie auf den Austausch von Forschungsdaten gelegt. Der Austausch von Daten speziell zur Pandemievorsorge ist Teil von Empfehlungen der Wissenschaftsakademien der G20-Staaten, die Anfang August veröffentlicht wurden.
Open Science gewinnt auch in nationalen Kontexten zunehmend an Bedeutung. Die britische Förderagentur UK Research and Innovation (UKRI) hat ihre Richtlinien für Open Access überarbeitet. Ab April 2022 müssen Veröffentlichungen aus von ihr geförderten Forschungsvorhaben unmittelbar frei zugänglich zur Verfügung stehen. UKRI stellt hierfür Mittel in Höhe von umgerechnet 55 Millionen Euro bereit. Die französische Regierung kündigte einen zweiten Nationalen Plan für Open Science an. Bis 2024 soll in Frankreich in Einklang mit den europäischen Bestrebungen Open Science breite Anwendung finden. Hierfür soll das entsprechende Budget auf 15 Millionen Euro pro Jahr verdreifacht werden. Auch der Austausch auf internationaler Ebene im Rahmen der GO FAIR-Initiative wurde mit einem dreitägigen Fachaustausch zum Forschungsdatenmanagement fortgeführt.
Zur weiteren Erforschung und Entwicklung der Künstlichen Intelligenz erweitert die National Science Foundation NSF der USA ihr bestehendes Netzwerk aus Forschungsinstituten um elf neue Einrichtungen. Die russische Regierung möchte ihre Kapazitäten in diesem Bereich ebenfalls ausbauen und startete einen Wettbewerb zur Förderung von Forschungszentren zu Künstlicher Intelligenz. In Irland stellte die Regierung ihre Strategie für Künstliche Intelligenz "AI - Here for Good" vor.
Berufsbildungsinstitutionen aus 15 Ländern in Lateinamerika und der Karibik haben eine Allianz für duale Ausbildung gegründet. Die Vertreterinnen und Vertreter von öffentlichen und privaten Berufsbildungsinstitutionen wollen sich aktiv für den Ausbau und die Konsolidierung der dualen Ausbildung in der Region engagieren. In den kommenden Monaten werden unter Leitung des mexikanischen CONALEP (Colegio Nacional de Educación Profesional Técnica) entsprechende Strukturen aufgebaut.
Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre zu diesen und vielen anderen strategischen Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik, die wir in der vorliegenden Ausgabe für Sie ausgewählt und aufbereitet haben.
Ihre Sonja Bugdahn und Andreas Ratajczak
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