Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die National Science Foundation hat die neuesten Zahlen zu den Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) in den US-amerikanischen Hochschulen veröffentlicht: Diese sind weiter gewachsen und erreichen inzwischen fast 80 Milliarden US-Dollar, davon 45 Milliarden im Bereich Lebenswissenschaften. Obwohl auch die US-amerikanische Bundesregierung ihre Mittel für FuE an den Hochschulen etwas aufgestockt hat, ist ihr Anteil an der Finanzierung insgesamt rückläufig und liegt nur noch bei gut 50 Prozent. Von wachsender Bedeutung bei der Finanzierung sind dagegen private gemeinnützige Einrichtungen, die Wirtschaft und vor allem die Eigenmittel der Hochschulen (z.B. aus Vermögenserträgen). Mit FuE-Ausgaben von jeweils über 1 Milliarde US-Dollar verzeichnen 14 Universitäten in den USA höhere Ausgaben als viele Entwicklungsländer insgesamt.
Die neueste Rangliste von Reuters zu den 100 innovativsten Universitäten weltweit zeigt, dass sich die Bemühungen der Hochschulen auszahlen: Unverändert dominieren US-amerikanische Universitäten sowohl die Gesamtrangliste mit 46 Universitäten als auch die Spitzenplätze: Unter den besten zehn sind acht Universitäten aus den USA vertreten. Überraschenderweise sinkt die Zahl der im Ranking geführten asiatischen Universitäten, während gleichzeitig die Anzahl der europäischen Universitäten zugenommen hat. Israel bleibt wie im Vorjahr der einzige Vertreter aus dem Nahen Osten. Aus Südamerika, Afrika und Ozeanien schafft es auch im Jahr 2019 keine Hochschule in das Ranking von Reuters.
Künstliche Intelligenz (KI) ist weiterhin ein wichtiges Thema in der Forschungs- und Innovationspolitik der Industrieländer und der großen Schwellenländer. KI-Initiativen werden auf nationaler wie auf europäischer Ebene lanciert. Zunehmend gerät auch die Bedeutung für Entwicklungsländer ins Blickfeld. Derweil hat der französische Präsident Macron im Rahmen des internationalen Expertenforums „KI im Dienste der Menschheit“ für einen europäischen Weg plädiert, der sich vom US-amerikanischen und chinesischen Weg unterscheidet. Eine von Frankreich und Kanada geschmiedete Globale KI-Allianz (Global Partnership on AI, GPAI) soll die Basis für einen weltweiten KI-Rahmen legen. Mehr zu diesem Thema können Sie demnächst in einer Schwerpunktausgabe des ITB infoservice mit einem Fokus auf Digitalisierung erfahren.
Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre zu diesen und vielen anderen strategischen Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik, die wir in der vorliegenden Ausgabe für Sie ausgewählt und aufbereitet haben.
Ihre Sonja Bugdahn und Andreas Ratajczak
Über den ITB infoservice
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