Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Vernetzung der europäischen Länder mit den BRICS-Staaten nimmt im Forschungsbereich weiter zu: Südafrika und Norwegen starten ein gemeinsames Programm zur Meeresforschung. Großbritannien und China haben eine Kooperationsstrategie mit fachlichen Schwerpunkten vereinbart. Und schließlich baut Frankreich sowohl mit China als auch mit Indien neue bilaterale Forschungseinrichtungen auf.
Im Vorfeld des Europa-Afrika-Gipfels in Abidjan hat die Ministerin von Côte d'Ivoire einen Aufruf initiiert, der von Forschenden und Akademikern aus Westafrika unterzeichnet wurde. Bemängelt wird, dass die meisten afrikanischen Länder weniger als 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Forschung bereitstellen. Die Unterzeichnenden fordern neben einem Anteil von mindestens einem Prozent auch die Einrichtung einer neuen afrikanischen Förderorganisation, die nach dem Vorbild des Europäischen Forschungsrates aufgebaut werden soll. Neue Wege geht derweil die Afrikanische Akademie der Wissenschaften mit der Einrichtung einer ersten Open Access-Publikationsplattform für afrikanische Forschende. Ziel ist es, besonders die Reichweite des wissenschaftlichen Nachwuchses zu erhöhen, welcher oftmals Schwierigkeiten hat, in außerafrikanischen Fachzeitschriften zu publizieren. Ernüchternd sind hingegen aktuelle Schätzungen der UNESCO. Demnach können rund 70 Millionen Menschen in sieben Ländern der Sahelzone nicht lesen und schreiben und auch die Chancen der heranwachsenden Generation auf einen besseren Bildungsstand sind immer noch gering.
Wir wünschen Ihnen wie immer eine erkenntnisreiche Lektüre zu diesen und den vielen anderen Inhalten dieser Ausgabe. Zum Jahresende bedanken wir uns für Ihr Interesse an den strategischen Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik, die wir im zurückliegenden Jahr für Sie ausgewählt und aufbereitet haben. Besonders danken wir Ihnen für Ihre Hinweise auf lesenswerte Themen. Inhaltlich blicken wir bereits ins kommende Jahr und hoffen, dass Ihre Neugier auf vertiefende Informationen zu Afrika geweckt ist. Aktuell bereiten wir eine Schwerpunktausgabe vor, die sich mit der internationalen Förderung von Forschung und Innovation in Afrika beschäftigt und die voraussichtlich Anfang nächsten Jahres veröffentlicht wird.
Ihre Sonja Bugdahn und Andreas Ratajczak
Über den ITB infoservice
Der ITB infoservice berichtet über strategische Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik weltweit und ist eine wichtige Quelle für Entscheidungsträger in Politik, Wissenschaft und Forschung. Besondere Schwerpunktausgaben berichten fokussiert über ein aktuelles Thema oder eine Region.
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