Die gemeinsame Programminitiative "Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben" wurde im Jahr 2010 als freiwilliger und partnerschaftlicher Zusammenschluss von Mitgliedstaaten und assoziierten Staaten der Europäischen Union gegründet. Sie verfolgt das Ziel, die europaweiten Anstrengungen im Bereich Ernährung, Ernährungsgewohnheiten, körperliche Aktivität und Gesundheit durch länderübergreifende Zusammenarbeit und Koordination auf Basis einer gemeinsamen Forschungsagenda zu bündeln und auszubauen.
Zu der vorliegenden transnationalen gemeinsamen Bekanntmachung haben sich 14 Förderorganisationen aus zwölf Ländern – neben Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Lettland, Niederlande, Polen, Spanien, Tschechische Republik, Israel und Kanada – zusammengeschlossen. Die Fördermaßnahme wird zeitgleich durch die Förderorganisationen im jeweiligen Land veröffentlicht und zentral durch ein gemeinsames "Joint Call"-Sekretariat koordiniert.
Ziel der Bekanntmachung ist die Förderung von transnationalen Verbundvorhaben, die auf ein besseres Verständnis des Einflusses der Ernährung auf epigenetische Prozesse und deren Einfluss auf die Gesundheit abzielen. Dies soll langfristig die wissenschaftlichen Grundlagen zur Entwicklung von Interventionsstrategien zur Bekämpfung ernährungsbedingter Erkrankungen und zur Erhaltung der Gesundheit in allen Lebensphasen stärken.
Es können Forschungsvorhaben gefördert werden, in denen der Einfluss der Ernährung auf das Epigenom im Mittelpunkt steht. Es sollte mindestens einer der folgenden Bereiche abgedeckt werden:
- die Erforschung von kausalen Zusammenhängen zwischen Ernährung, Epigenom und der Stoffwechselgesundheit, einschließlich molekularer und zellulärer Mechanismen sowie deren Umkehrbarkeit und Langzeiteffekte;
- die Identifizierung von Risikofaktoren und frühen epigenetischen Veränderungen, die in die Entstehung von metabolischen Erkrankungen involviert sind;
- die Auswirkungen ernährungsbedingter epigenetischer Veränderungen während der individuellen Lebensspanne sowie inter- bzw. mögliche transgenerationale epigenetische Effekte;
- die Untersuchung von modifizierbaren Faktoren (z. B. Ernährung, kombinierte Wirkung von Ernährung und körperlicher Aktivität, Mikrobiom etc.), die epigenetische Veränderungen in bestimmten Lebensphasen bewirken könnten;
- die Untersuchung des Einflusses der Ernährung und des Ernährungsstatus der Mutter auf die intrauterine Umgebung und daraus resultierende Effekte auf das fetale Epigenom und die spätere Gesundheit des Kindes.
Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF den DLR Projektträger – Gesundheit beauftragt. Das Förderverfahren ist zweistufig angelegt. In der ersten Verfahrensstufe ist dem Joint Call-Sekretariat, das für diese Bekanntmachung bei ZonMw, Den Haag, Niederlande, angesiedelt ist, bis spätestens 12. April 2018 zunächst eine gemeinsame Projektskizze des Verbunds vorzulegen.