Im Jahr 2012 sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) in Deutschland auf einen Rekordwert von über 79,5 Milliarden Euro gestiegen. Damit erreicht der FuE-Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) erstmals in Deutschland den Höchstwert von 2,98 Prozent. Dies ergeben die heute vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft veröffentlichten Zahlen, die 5,3 Prozent höhere FuE-Investitionen bei Unternehmen gegenüber 2011 belegen. Auch die FuE-Ausgaben der Hochschulen (+ 6,0 Prozent) und staatlichen Forschungsinstitute (+ 4,8 Prozent) stiegen im gleichen Zeitraum deutlich.
"Deutschland investiert so stark wie noch nie in die Zukunft. Gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft erreichen wir erstmals das 3-Prozent-Ziel. Nun gilt es, diese erfreuliche Entwicklung langfristig zu sichern. Dies gelingt nur, wenn Unternehmen und Staat weiter gemeinsam kräftig in Forschung und Entwicklung, also in die Zukunft unseres Landes, investieren", sagt Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Im europäischen Vergleich liegt Deutschland bei den FuE-Ausgaben in der Spitzengruppe. Nur die skandinavischen Länder Finnland (3,55 Prozent), Schweden (3,41 Prozent) und Dänemark (2,99 Prozent) setzten im Jahr 2012 in Relation zum Bruttoinlandsprodukt noch mehr Geld für FuE ein. Die FuE-Intensität in Frankreich liegt im Jahr 2012 bei 2,26 Prozent, in Großbritannien bei 1,77 Prozent während sich der europäische Durchschnitt (EU 28) bei 2,06 Prozent bewegt. Außerhalb Europas erreichen Israel (4,38 Prozent), Südkorea (4,03 Prozent) und Japan (3,39 Prozent) für 2011 höhere Werte. Für die USA liegt der Wert für 2011 bei 2,77 Prozent.
In den Jahren 2010 bis 2013 hat die Bundesregierung bei gleichzeitiger Konsolidierung des Haushaltes zusätzliche Mittel für Bildung und Forschung in Höhe von über 13 Milliarden Euro bereitgestellt. Geplant waren 12 Milliarden Euro. Von 2005 bis 2013 hat die Bundesregierung ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung insgesamt um 60 Prozent auf rund 14,4 Milliarden Euro erhöht. "Diese Anstrengungen waren auch ein Signal an Wirtschaft und Wissenschaft, den Weg zum 3-Prozent-Ziel mitzugehen", sagt Wanka.
Deutschland hat insgesamt seine Stellung als einer der weltweit führenden Innovationsstandorte spürbar gestärkt, auch durch die erfolgreiche Hightech-Strategie. Die starke internationale Wettbewerbsposition zeigt sich beispielsweise beim Welthandel mit forschungs- und entwicklungsintensiven Gütern, wissenschaftlichen Publikationen und transnationalen Patenten.
Auf Basis der jährlichen FuE-Erhebung berichtet der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft regelmäßig über die FuE-Aktivitäten der Unternehmen in Deutschland. Die Erhebung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.