Beim 3D-Druck, auch additive Fertigung genannt, kommen verschiedene Ausgangsmaterialien zum Einsatz, etwa Metalle, Kunstharze, Kunststoffe, Keramiken oder Carbonmaterialien. Der 3D-Druck mit Kunststoffen bietet durch das geringe Gewicht der entstehenden Produkte, sehr flexible Gestaltungsmöglichkeiten oder die Option zur Integration von Sensoren besondere Vorteile. Im deutsch-niederländischen Gemeinschaftsprojekt wollen Fraunhofer IMWS und Brightlands Materials Center die Vorteile der individuellen Fertigung mittels 3D-Druck und die attraktiven Eigenschaften faserverstärkter thermoplastischer Kunststoffe als Werkstoff noch besser zur Geltung bringen.
Zunächst gilt es, den Herstellungsprozess beim 3D-Druck noch besser zu verstehen, beispielsweise die Frage, wie die Verstärkungsfasern dabei in die Matrix eingebettet werden und wie sich das auf die späteren Eigenschaften des Bauteils auswirkt, etwa auf Steifigkeit oder Bruchfestigkeit. Darauf aufbauend möchten die Partner Ausgangsmaterialien und Technologien entwickeln, mit denen sich hochbelastbare und maßgeschneiderte Bauteile herstellen lassen, beispielsweise als Ersatzteile für die Automobil-, Luftfahrt- und Bauindustrie.
"Wir sehen der Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IMWS mit großer Freude entgegen. Das Institut hat einen ausgezeichneten Ruf im Bereich thermoplastischer Verbundwerkstoffe, einschließlich zerstörungsfreier Prüfmethoden für die Qualitätskontrolle. Der Zugriff auf dieses Know-how und die exzellente Ausstattung werden unsere eigenen Aktivitäten im Bereich des 3D-Drucks mit endlosfaserverstärkten Werkstoffen entscheidend voranbringen", sagt Marnix van Gurp, Managing Director des Brightlands Materials Center.
Die Zusammenarbeit des Landes Sachsen-Anhalt und der Provinz Limburg geht zurück auf eine jahrelange intensive Kooperation der beiden Regionen. "In vielen Gemeinschaftsprojekten, etwa »European Chemical Regions Network (ECRN)«, »ChemSME«, »ChemClust« und »S3Chem« haben wir erlebt, wie bereichernd die Zusammenarbeit ist und wie sehr beide Regionen davon profitieren können. Ich bin optimistisch, dass die Kooperation im Bereich 3D-Druck diese Erfolgsgeschichte fortsetzen wird", sagt Joost van den Akker, Wirtschaftsminister der Provinz Limburg.