"Das Wissenschaftsjahr war in jeder Hinsicht ein gelungener Auftakt für eine noch engere Kooperation unserer Länder", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka in ihrer Rede. "Die Aufgaben, vor denen wir stehen, gehen alle etwas an - und nur gemeinsam können wir sie lösen. Wir forschen gemeinsam, um beispielsweise besser mit der Erderwärmung umgehen zu können, um die Energieversorgung der Zukunft zu sichern oder um mehr Menschen ausreichend und gesund ernähren zu können."
"Kein Land kann im Alleingang überleben", betonte der südafrikanische Minister für Wissenschaft und Technik, Derek Hanekom. "Die Probleme, für die wir Lösungen finden müssen, sind global: Klimaschutz kennt keine Grenzen", so der Minister weiter. "Unsere beiden Länder haben enorm vom der Zusammenarbeit im Rahmen des Wissenschaftsjahrs profitiert. Jetzt wollen wir aufbauen auf dem, was wir bereits gemeinsam getan haben."
In den vergangenen zwölf Monaten haben sich Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Südafrika und Deutschland in den sieben Themenfelder des Wissenschaftsjahrs über ihre Erkenntnisse ausgetauscht: In der Klimaforschung, in der Bioökonomie, in der Forschung zur Urbanisierung, in der Gesundheitswirtschaft, in der Astronomie, in den Geisteswissenschaften und im Human Capital Development. Sie knüpften neue Kontakte, stiegen Projekte und Initiativen an. Forscher und Forscherinnen waren zu einem Ideenwettbewerb aufgerufen. Über zweihundert Vorschläge wurden eingesandt, von denen einundvierzig nun von beiden Ministerien gefördert werden. Schulwettbewerbe, Sommerschulen, Ringvorlesungen, Fachtagungen und gemeinsame Projekte wurden veranstaltet.
Einer der wichtigsten Schwerpunkte der deutsch-südafrikanischen Forschungsarbeit im Wissenschaftsjahr war und ist die Erforschung des Klimawandels, seiner Ursachen und Auswirkungen. Hierzu wurden Projekte und Workshops organisiert, die sich mit geschlossenen Ökosystemen, Artenvielfalt, Umgang mit Wasserressourcen oder Veränderung der Böden beschäftigen. Insgesamt fanden im Laufe des Jahres 200 Veranstaltungen statt, darunter die erste gemeinsame deutsch-südafrikanische Antarktis-Expedition des Forschungsschiffs "Polarstern".
Beide Minister setzten gestern außerdem ihre Unterschrift unter die Einrichtung eines gemeinsamen Forschungslehrstuhls. Er soll noch in diesem Jahr in einem der sieben Themenfelder geschaffen und an einer von Südafrikas besten Universitäten angesiedelt werden.
Darüber hinaus hat die Alexander von Humboldt-Stiftung die vom BMBF geförderte "Neville Alexander-Gedächtnisinitiative" ins Leben gerufen. Die Sonderinitiative ist dem Humboldtianer Professor Neville Alexander gewidmet, einem Weggefährten Nelson Mandelas. So wie sich die Forscherpersönlichkeit Neville Alexander weit über die Landesgrenzen hinaus engagiert hat, ist auch die ihm gewidmete Gedächtnisinitiative an Wissenschaftler in Südafrika und in anderen afrikanischen Ländern gerichtet.