Afrika und die Welt haben sich verändert. Auf verschiedenste Entwicklungen in Afrika hat Deutschland in den letzten Jahren mit einer Reihe von afrikapolitischen Initiativen geantwortet. Nun hat die Bundesregierung unter Federführung des Auswärtigen Amts diese Ansätze unter einem gemeinsamen Dach zusammengebracht: die fortgeschriebenen und weiterentwickelten afrikapolitischen Leitlinien wurden am 27. März 2019 im Bundeskabinett verabschiedet. Sie entwickeln die Leitlinien von 2014 weiter und definieren fünf Schwerpunkte für die deutsche Afrikapolitik:
- Frieden, Sicherheit und Stabilität schaffen
Auch als Mitglied des UN-Sicherheitsrats 2019-2020 wird die Bundesregierung ihr Engagement für Frieden, Stabilität und Sicherheit auf dem afrikanischen Kontinent fortsetzen. Besonders im Fokus stehen hier die politische Teilhabe und Chancengleichheit, insbesondere für Frauen und die Jugend. Ein weiteres wichtiges Element in diesem Bereich ist die 2016 begonnene Ertüchtigungsinitiative: Deutschland unterstützt Aufbau und Ausbildung der Sicherheitskräfte unter anderem in Mali und Nigeria. - Nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung
Handel und Investitionen sind Voraussetzungen für die wirtschaftliche Entwicklung. Deshalb soll in Zukunft die Zusammenarbeit noch stärker auf diesen Bereich ausgerichtet werden. - Migration steuern und gestalten
Um die Ursachen für Flucht und irreguläre Migration vor Ort zu bekämpfen, soll die Migrationskooperation mit der Afrikanischen Union vertieft werden. Ziel ist es, bessere Perspektiven vor Ort zu schaffen, den Zugang zu regulären Möglichkeiten der Migration zu verbessern und gleichzeitig irreguläre Migration zu regulieren. - Die regelbasierte Weltordnung stärken
Kein Staat kann die globalen Herausforderungen wie Armut, Hunger, Terrorismus, organisierte Kriminalität oder Klimawandel alleine bewältigen. Gemeinsam mit den afrikanischen Ländern sollen verlässliche internationale Regeln gestärkt werden. Die deutsche Afrikapolitik ist auf die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 ausgerichtet und setzt sich dafür ein, dass die wirtschaftliche, ökologische und soziale Dimension nachhaltiger Entwicklung gleichermaßen Berücksichtigung finden. - Zivilgesellschaftliche Partnerschaften vertiefen
Auch die Gesellschaften sollen stärker miteinander verbunden werden: durch Städte und Gemeinden, Schulen und Vereine, aber auch kulturelle Zentren und Forschungseinrichtungen. So soll zum Beispiel der Bildungsaustausch zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern verstärkt werden, unter anderem durch Hochschulkooperationen, die Zusammenarbeit in der Wissenschaft und das gegenseitige Erlernen der jeweiligen Sprachen.
Zum Nachlesen
- Auswärtiges Amt (27.03.19): Eine vertiefte Partnerschaft mit Afrika