Die Entscheidung des neuen argentinischen Präsidenten Mauricio Macri, die Forschungs- und Innovationspolitik seiner Amtsvorgängerin Cristina Kirchner fortzuführen und Barañao ins Kabinett zu holen, wurde von der Wissenschaftsgemeinschaft begrüßt. Diese hatte während des Wahlkampfs im vergangenen Jahr ihre Besorgnis hinsichtlich eines Kurswechsels durch eine neue Regierung geäußert.
Unter anderem sei es Barañao gelungen, so berichtet das online Magazin SciDevNet, Wissenschaft als Staatspolitik zu etablieren, und Maßnahmen wie die Erhöhung des Forschungsbudgets, bessere Gehälter für Forscher, Baumaßnahmen für die Forschungsinfrastruktur und die Förderung von technologiebasierten Unternehmensgründungen anzustoßen.
Für die neue Legislaturperiode verfolgt Barañao das Ziel, die Wissenschaft zu föderalisieren und diese an der Förderung der regionalen Wirtschaft zu beteiligen. Weiterhin sollen Anreize für verstärkte Investitionen des Privatsektors in die Forschung geschaffen werden; diese Investitionen werden derzeitig zu 70 Prozent von der öffentlichen Hand getätigt.
Eine große Herausforderung wird in der kürzlich erfolgten Abwertung des argentinischen Peso um 40 Prozent gesehen: Hier muss nach der Einschätzung des Beratungsgremiums "Grupo de Gestión de Políticas de Estado en Ciencia y Tecnología" angesichts des stark importabhängigen argentinischen Wissenschaftssystems durch eine Erhöhung der Fördermittel gegengesteuert werden.
Zum Nachlesen:
- SciDevNet (06.01.2016): Continuidad y cambios en la ciencia argentina (Spanisch)
- La Nación (25.11.2015): Lino Barañao, ministro de Ciencia y Tecnología (Spanisch)
- ScienceInsider (03.12.2015): Q&A: After elections, Argentina stays the course on science (Interview mit Lino Barañao, Englisch)