Als bayernweit zuständige Serviceeinrichtung bündelt und kanalisiert BAYLAT Anfragen, unterstützt und begleitet Projekte und wirkt dadurch als Knotenpunkt für die Forschung zu Lateinamerika. Aufgrund dieser Aktivitäten hat BAYLAT im Laufe der Jahre ein beträchtliches Wissen über die bayerische Forschungslandschaft zu Lateinamerika angesammelt und ausgewertet. Um diese Synergiekompetenz auf eine breitere Basis zu stellen und das Forschungsmarketing Bayerns weiter zu stärken, richtete BAYLAT das LATinBAY-Forschungsnetzwerk ein.
Das Konzept des LATinBAY-Netzwerkes wurde von Prof. Dr. Andrea Pagni, Vorsitzende des Direktoriums von BAYLAT, gemeinsam mit Dr. Irma de Melo, BAYLAT-Geschäftsführerin, entwickelt. Es basiert auf der Überzeugung, dass ein tiefgehendes Wissen über Gesellschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft Lateinamerikas sowie einzelner Länder der Region von wesentlicher Bedeutung für erfolgreiche, gut funktionierende und nachhaltige Kooperationen ist – unabhängig von Fach und Disziplin.
Mit LATinBAY will BAYLAT die Lateinamerikakompetenz an bayerischen Hochschulen für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zur Verfügung stellen, die Projekte mit lateinamerikanischen Partnern planen und durchführen. Durch die Vernetzung sollen auch neue Impulse für die inter- und transdisziplinäre Verbundforschung gegeben werden.
„Die kontinuierliche und nachhaltige Bestandsaufnahme der vielfältigen Lateinamerika-Forschung in Bayern ist“, so Dr. de Melo „ein entscheidender Mehrwert für die Mitglieder von LATinBAY. Zu diesem Zweck soll künftig ein Forschungsinformationssystem etabliert werden“.
Die auf Landesebene geplante Initiative holte auch Vertreter und Vertreterinnen der Bundesorgane nach Nürnberg. Institutionen wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR Projektträger), der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) sowie die Fraunhofer-Gesellschaft und das Deutsch-Argentinische Hochschulzentrum (DAHZ) nahmen ebenso wie diplomatische Vertreter und Vertreterinnen aus verschiedenen Ländern Lateinamerikas an dem Treffen teil.
Stefan Schneider, Leiter des Referats für die Zusammenarbeit mit Nord- und Südamerika des BMBF, präsentierte die Zusammenarbeit mit den lateinamerikanischen Staaten und erläuterte das Förderangebot des Bundesministeriums. Dr. Matthias Frattini, Ansprechpartner für Brasilien und Kuba des Internationalen Büros des DLR Projektträger nahm am Gründungstreffen als Experte teil.
Dr. Dietrich Halm, DFG-Direktor für internationale Zusammenarbeit mit Lateinamerika, Christine Arndt, DAAD-Koordinatorin für Regionalwissen Westeuropa I Nord-, Mittel- und Südamerika sowie BAYLAT-Beiratsmitglied, und Daniel Zimmermann, DAHZ-Direktor, stellten die Fördermöglichkeiten in der Zusammenarbeit mit Lateinamerika vor.
Die Forschung mit und zu Lateinamerika an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wurde von Prof. Dr. Silke Jansen, Vorstand des Zentralinstituts für Regionenforschung und Sprecherin der Sektion Iberoamerika vorgestellt.
Prof. Dr. Thomas Fischer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerikaforschung (ADLAF), stellte das Zentralinstitut für Lateinamerikaforschung (ZILAS) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt vor.
Prof. Dr. Joachim Steffen und Prof. Dr. Victor Andrés Ferretti stellten die neuen Perspektiven der interdisziplinären Zusammenarbeit am Institut für Spanien-, Portugal- und Lateinamerikastudien (ILSA) der Universität Augsburg vor.
Der Vortrag von Prof. Dr. Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth und BAYLAT-Direktoriumsmitglied, zeigte beispielsweise wie es gelingen kann, die Internationalisierung der Forschung mit Lateinamerika durch die Unterstützung der Universitätsleitung zu fördern und nachhaltig zu implementieren. Das Beispiel der Universität Bayreuth zeigt, wie man unter Berücksichtigung eines anderen, bereits etablierten Profils – in diesem Fall die Afrika-Studien – ein Lateinamerika-zentriertes, innovatives Forschungskonzept entwickeln kann.
Dr. Thomas Ammerl, Fachbereichsleiter im Bereich Umwelt, Energie und Bioökonomie der Bayerischen Forschungsallianz (BayFOR) GmbH, stellte das Serviceangebot der BayFOR im Hinblick auf EU-Antragstellungen vor.
Die Gründung von LATinBAY mobilisierte die Wissenschaftscommunity Bayerns. 120 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus 20 bayerischen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen sowie zahlreiche geladene Gäste aus Politik und Forschung nahmen an dem Gründungstreffen teil und tauschten sich in den folgenden Fachgruppen aus:
- Geistes- und Sozialwissenschaften 1 – Forschung
Moderation: Prof. Dr. Ursula Reutner, Universität Passau - Geistes- und Sozialwissenschaften 2 – Nachwuchsförderung
Moderation: Dr. Wolfgang Thiel, KU Eichstätt-Ingolstadt - Lebens- und Naturwissenschaften
Moderation: Prof. Dr. Regine Schneider-Stock, FAU Erlangen-Nürnberg - Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
Moderation: Prof. Dr. Christian R. Proaño, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Die Ergebnisse der Fachgruppengespräche dienen als Orientierung für zukünftige Aktivitäten des Forschungsnetzwerkes. Weitere fachgruppenspezifische Nachtreffen sind in Planung.
Kontakt
Dr. Irma de Melo-Reiners
Geschäftsführerin
Bayerisches Hochschulzentrum für Lateinamerika (BAYLAT)
Apfelstr. 6
91054 Erlangen
Telefon: +49 (0) 9131 85 25955
E-Mail: irma.demelo(at)fau.de
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