StartseiteAktuellesNachrichtenBericht der Europäischen Kommission bewertet gemeinsame europäische Metrologieforschung positiv

Bericht der Europäischen Kommission bewertet gemeinsame europäische Metrologieforschung positiv

Physikalisch-Technische Bundesanstalt an nahezu allen Projekten beteiligt

Es ist fast unmöglich, unser tägliches Leben zu beschreiben, ohne nach kürzester Zeit auf Messungen zu treffen, die so selbstverständlich geworden sind, dass wir ihnen kaum Beachtung schenken. Ob der Arzt eine Blutprobe nimmt und analysieren lässt, der Chirurg mit dem Laserskalpell Präzisionsarbeit leistet, die Radarfalle unsere gute Laune verdirbt oder das Navigationsgerät uns den Weg zeigt –  wir verlassen uns auf genaueste Messungen, vertrauen ihnen manchmal unser Leben an.

Nationale Metrologieinstitute wie die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Deutschland arbeiten kontinuierlich daran, die Messgenauigkeit zu verbessern – zum Schutz der Gesundheit, in Fragen des Verbraucherschutzes, des Klimawandels, hinsichtlich der Chancen und Risiken neuer Technologien und im Dienste der Industrie. Im Jahr 2009 haben sich Metrologieinstitute aus 22 europäischen Staaten zusammengeschlossen, um den großen gesellschaftlich-technischen Aufgaben in den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Neue Technologien und Energie gemeinsam effektiver begegnen zu können. Im Rahmen des von der EU mit 200 Millionen Euro geförderten European Metrology Research Programme (EMRP) ist bis 2012 die Arbeit an bislang 65 internationalen Projekten auf den Weg gebracht worden. Die PTB ist an nahezu allen Projekten beteiligt und hat in etwa der Hälfte von ihnen auch die Projektleitung inne.

Das insgesamt auf sieben Jahre angelegte Forschungsprogramm ist nun von der Europäischen Kommission in einem Zwischenbericht bewertet worden. Unterstützt von einem Expertengremium kommt die Kommission zu dem Schluss, dass das EMRP bereits nach der Hälfte der Laufzeit sein wichtigstes Ziel erreicht hat, nämlich die Bündelung metrologischer Spitzenkompetenz innerhalb Europas.

Die Bandbreite der europäischen Metrologieforschungsprojekte ist groß. Hier nur einige Beispiele:

  • Wissenschaftler unter der Leitung der PTB arbeiten daran, den Einsatz umweltschädlicher Primärbatterien zu begrenzen. Sie wollen stattdessen die bislang weitgehend unerschlossenen Energiequellen aus menschlichen und natürlichen Aktivitäten in Form von Abwärme, Bewegung und Vibration für den Betrieb moderner elektronischer Geräte nutzbar machen (http://www.emrp-metrology-for-energy-harvesting.blogspot.de/).
  • Für die globale Überwachung des Klimas ist es wichtig, die Spektrallinien wichtiger Treibhausgase genau zu kennen, um z. B. per Satellitenfernerkundung messen zu können, wie hoch ihr Anteil in der Atmosphäre ist. Daher ist es Ziel eines weiteren Projektes, eine europäische Spektroskopie-Infrastruktur zu schaffen, mit der Spektralliniendaten unter sehr gut kontrollierten Bedingungen rückführbar gemessen werden können. Die exakte Messung von Atmosphärengasen ist die Grundlage für realistische Klimamodelle. (www.eumetrispec.org)
  • Federführend ist die PTB auch an einem Projekt über ultraschnelle Elektronik und Hochgeschwindigkeitskommunikation beteiligt, um dem rasanten Fortschritt wie auch der Entwicklung neuer Technologien auf diesem Sektor die benötigte metrologische Infrastruktur zur Verfügung stellen zu können (http://www.ptb.de/emrp/235.html).

Veröffentlichungen und Hintergrundinformationen

Kontakt:

Dr. Corinna Kroner
Mitglied des Präsidialen Stabs der PTB
Tel. (0531) 592-3090
E-Mail: corinna.kroner(at)ptb.de

Dr. Jörn Stenger
Mitglied des PTB-Präsidiums,
Tel. (0531) 592-3000
E-Mail: joern.stenger(at)ptb.de

Quelle: IDW Nachrichten / Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Energie Physik. u. chem. Techn. Umwelt u. Nachhaltigkeit

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