An dieser Konferenz, die im Auditorium der TU Berlin stattfand, nahmen rund 80 Personen teil, vor allem Studenten und Vertreter der Hochschulen Berlins. Drei einleitende Präsentationen gingen einer Gesprächsrunde und einem Austausch mit dem Publikum voraus. Die Gesprächsrunden wurden von Nicole Weinhold, Chefredakteurin der Fachzeitschrift Erneuerbare Energien, moderiert.
Einleitend umriss Prof. Stefan Rahmstorf vom PIK den wissenschaftlichen Kontext der COP21. Auf der Grundlage der Schlussfolgerungen des 5. IPCC-Berichts ging er insbesondere auf die jüngsten Klimaentwicklungen sowie die konkreten Folgen für bestimmte Regionen der Welt, und dabei besonders für die Ozeane ein. Karsten Sach, Unterabteilungsleiter für europäische und internationale Angelegenheiten im Bundesumweltministerium (BMUB) und deutscher Verhandlungsführer, legte detailliert die Positionen Deutschlands und der Europäischen Union in Klimafragen dar. Zunächst hob er die Bedeutung einer Unterstützung und Bewilligung von Projekten unter dem Grünen Klimafonds (“Green Climate Fund“) rechtzeitig vor der COP21 hervor, um den Verhandlungen in Paris ein positives Momentum zu geben. Zudem erinnerte er an die politischen Maßnahmen und Ziele, die bereits von Deutschland und der EU umgesetzt wurden, um die europäische Führungsrolle bei diesem Thema erneut zu bekräftigen.
Deutschlands Ziel für die COP21 ist ein verbindliches, Verpflichtungen für alle Staaten enthaltendes Klimaabkommen, das Regelungen für folgende Bereiche enthält:
- Anspruchsvolle Ziele zur Treibhausgasminderung
- Ein wirksamer Rahmen für Resilienz und für die Anpassung an den Klimawandel
- Finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer, insbesondere für die ärmsten und die am stärksten benachteiligten Staaten
- Anreize für die Anwendung klimafreundlicher Technologien
- Robuste Transparenzregeln, um Fairness und Vergleichbarkeit zu schaffen
- Unterstützung beim Kapazitätsaufbau.
Das Abkommen sollte Mindestzielvorgaben festlegen und, für den Fall eines weltweiten Paradigmenwechsels, Mechanismen zur Neubewertung (Korrektur nach oben) beinhalten. Darüber hinaus sollte das Abkommen den Aktionsrahmen für die Zeit nach 2020 definieren, um die grenzüberschreitende Kooperation mit größtmöglicher Transparenz bei den Mitteln und den Folgen zu fördern. Das Abkommen und die Aktionsagenda sollten eine deutliche Botschaft an die Wirtschaft geben, klimafreundliche Investitionen zu tätigen.
Bérengère Quincy, Sonderbotschafterin für die Vorbereitung der Weltklimakonferenz COP21, hat ihrerseits die Herausforderungen für den französischen Vorsitz präsentiert. Sie verwies erneut auf die gemeinsam mit den vorherigen Vorsitzen geleistete Arbeit, insbesondere mit Peru (COP21 Lima), erläuterte die Perspektiven eines internationalen, universellen und rechtlich bindenden Abkommens und führte die verschiedenen von Frankreich umgesetzten Aktionen in Vorbereitung auf die COP21 auf. Sie stellte u. a. die „Agenda der Lösungsvorschläge“ vor, in der alle zusätzlichen Initiativen zum internationalen Abkommen verankert sind. Bei diesen Initiativen arbeiten Regierung und nichtstaatliche Akteure zusammen. Sie zielen auf die Ausweitung und Unterstützung der von den Staaten eingegangenen Verpflichtungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen ab.
Zum Schluss rief sie das Publikum dazu auf, sich am Kampf gegen den Klimawandel und an den Vorbereitungen der COP21 zu beteiligen und nannte hierfür verschiedene Möglichkeiten, die sich der Zivilgesellschaft in diesem Zusammenhang bieten:
- “Business week” (Paris, 20.-21. Mai 2015)
- Weltgipfel der Städte (Lyon, 1. und 2. Juli 2015)
- UNESCO-Weltwissenschaftsforum (Paris, 7.-10. Juli 2015)
- Die Konferenz der Jugend COY11 (Conference of Youth, Paris, 24.-28. November 2015)
- Verschiedene Bürgerdebatten
Diese Veranstaltung war Teil einer Reihe von thematischen Konferenzen, mit der die Französische Botschaft in Berlin die Arbeit des französischen COP21-Vorsitzes unterstützen will.
Quelle: Abteilung für Wissenschaft und Technologie, Französische Botschaft in Deutschland
Redakteur: Kenny Abbey