StartseiteAktuellesNachrichtenBMBF-Projekt zur Meerwasserentsalzung: Universität Mainz kooperiert mit Partnern aus Iran und Irak

BMBF-Projekt zur Meerwasserentsalzung: Universität Mainz kooperiert mit Partnern aus Iran und Irak

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist an einem international ausgerichteten Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beteiligt, das zur Erhöhung der Wassersicherheit im Nahen und Mittleren Osten beitragen will. Dabei sollen über Ländergrenzen hinweg Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu innovativen Wassertechnologien oder effizienten Managementansätzen im Wassersektor erfolgen.

Die Mainzer Gruppen um Prof. Dr. Sebastian Seiffert von der JGU und Prof. Dr. Michael Maskos, JGU und Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM, kooperieren bei dem BMBF-Projekt mit drei Partnern aus dem Iran und dem Irak. Das BMBF fördert das Vorhaben in den kommenden drei Jahren mit 600.000 Euro.

Sebastian Seiffert, Professor für Physikalische Chemie der Polymere an der JGU erklärt:

„Unser Ziel ist es, mit temperatursensitiven Polymergelen Meerwasser des Persischen Golfs zu Trinkwasser umzuwandeln um damit energieunabhängig, einfach getrieben durch den Tag-Nacht-Wechsel, kleine Siedlungen am Persischen Golf mit Wasser zu versorgen.

Die Region ist ja ohnehin von Konflikten geprägt, und um hier einem etwaigen Ressourcenkonflikt um Trinkwasser vorzubeugen, der infolge des Klimawandels entstehen könnte, ist diese internationale Zusammenarbeit mit Partner aus vormals verfeindeten Golf-Staaten sicherlich ein guter Ansatz.“

Das Projekt will damit nicht zuletzt einen regionalen Beitrag zur Lösung für das globale Problem der Wasserknappheit leisten, unter dem die Bevölkerung in den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens besonders leidet.

Ein Vorteil des Projekts wird in der multilateralen Zusammenarbeit gesehen. Während der Iran und der Irak über gute akademische und industrielle Kapazitäten auf dem Gebiet der Entsalzung verfügen, tragen die beiden Länder bislang nur zu einem geringen Anteil zur Entsalzungsleistung im Nahen und Mittleren Osten bei – und dies, obwohl der Persische Golf eine große Wasserressource in der Region darstellt. Die deutschen Partner dieses Projekts verfügen über umfangreiche Kenntnisse in der physikalischen Chemie von polymeren Netzwerken und von thermoresponsiven Hydrogelen, in der Nanotechnologie und im Bereich der Entwicklung von kontinuierlichen Herstellungsverfahren. Prof. Dr. Seiffert rechnet außerdem damit, dass auch nach Abschluss des Projekts die Zusammenarbeit zwischen den Partnern aus Deutschland und der Region fortgesetzt und weiter intensiviert wird, um neue Kooperationen auf dem Gebiet der Wasserentsalzung zu etablieren.

Quelle: Johannes Gutenberg-Universität Mainz via IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Irak Iran Themen: Lebenswissenschaften Physik. u. chem. Techn. Umwelt u. Nachhaltigkeit

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