StartseiteAktuellesNachrichtenBundesbildungsministerin Johanna Wanka überreicht Anneliese Maier-Forschungspreise

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka überreicht Anneliese Maier-Forschungspreise

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Spitzenforscher aus Geistes- und Sozialwissenschaften erhalten je 250.000 Euro für internationale Kooperationen – Preisverleihung am 8. September in Berlin

Wirtschaft, Finanzmärkte oder neue Medien, Geschichte oder die Wirkung von Musik: Geistes- und Sozialwissenschaftler beschäftigen sich mit Themen, die Menschen bewegen und zentral für die Gesellschaft sind. Um in diesen wichtigen Wissenschaften internationale Kooperationen zu fördern, vergibt die Alexander von Humboldt-Stiftung die Anneliese Maier-Forschungspreise – eine der begehrtesten internationalen Auszeichnungen der Geistes- und Sozialwissenschaften.

Überreicht werden die Preise von der Bundesministerin für Bildung und Forschung Johanna Wanka und dem Präsidenten der Alexander von Humboldt-Stiftung Helmut Schwarz.

In diesem Jahr erhalten sechs herausragende Forscherpersönlichkeiten die mit jeweils 250.000 Euro dotierten Preise, ihre Kooperationen mit deutschen Gastgebern werden bis zu fünf Jahre lang gefördert. Sie werden mit Kollegen an Universitäten und Hochschulen in Berlin, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Frankfurt am Main und Münster zusammenarbeiten.

Die Preisverleihung findet im Rahmen eines dreitägigen Fachsymposiums zur Einbindung von Nachwuchswissenschaftlern (7.-9. September) statt. Neben den Preisträgern und ihren deutschen Kooperationspartnern nehmen rund 120 weitere deutsche und internationale Geistes- und Sozialwissenschaftler teil.

Die Preisträgerinnen und Preisträger im Überblick:

  • Ève Chiapello aus Frankreich ist eine international führende Wirtschaftssoziologin. Sie erforscht zum Beispiel die Folgen einer Ökonomisierung der Sozialpolitik. An der Universität Hamburg will sie sich unter anderem mit der Finanzialisierung der ökologischen Krise beschäftigen, die sich in Märkten für Treibhausgase zeigt. Zudem untersucht sie das sogenannte Social Impact Investing, bei dem Anleger in soziale Projekte investieren.
  • Glenn W. Most aus Italien zählt zu den international tonangebenden Altphilologen. Seine vielseitigen Arbeiten zur Antike behandeln beispielsweise Themen wie Wut und Zorn bei Homer und umfassen Neueditionen griechischer Tragödien. An der Humboldt-Universität zu Berlin soll er mit Kollegen am Exzellenzcluster TOPOI zusammenarbeiten und unter anderem an Projekten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zur Antike mitwirken.
  • Daniel Müllensiefen aus Großbritannien gehört zu den innovativsten Musikpsychologen. Er entwickelte beispielsweise einen Test zur Messung von Musikalität und machte mit Arbeiten zur Entstehung von Ohrwürmern Furore. An der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover will Müllensiefen erforschen, wie der Umgang mit Musik Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung prägt.
  • Sumathi Ramaswamy aus den USA ist eine der vielseitigsten Expertinnen für Asienstudien und die indische Geschichte. So erforscht sie beispielsweise das Zusammenspiel von Sprache und Nationalismus in Indien während und nach der Kolonialzeit. An der Universität Heidelberg wird sie das Exzellenzcluster Asia and Europe in a Global Context stärken und helfen, die Asienforschung in Deutschland sichtbarer zu machen.
  • Marti G. Subrahmanyam aus den USA prägt seit Jahrzehnten den wissenschaftlichen Diskurs über die Entwicklung der Finanzmärkte. Jüngst befasst er sich mit Liquidität und der Regulierung der Märkte durch die Zentralbanken. An der Universität Frankfurt am Main will er den Fokus seiner Forschung auf Deutschland und Europa richten, Frankfurt als internationalen Standort der Finanzmarktforschung stärken und europäische mit amerikanischen Perspektiven zusammenbringen.
  • Leider nicht bei der Verleihung anwesend ist folgender Preisträger:
    E. Tory Higgins aus den USA ist einer der international einflussreichsten Sozialpsychologen. Seine Arbeiten zur sozialen Wahrnehmung und zur menschlichen Motivation gelten als Klassiker. An der Universität Münster will er von Gruppen geteilte Ansichten untersuchen – sogenannte shared realities. Er will herausfinden, welchen Einfluss soziale Medien auf diese Ansichten haben und welche Rolle shared realities bei der Entwicklung von Vorurteilen spielen.

Der Preis ist aus Mitteln des Bundesforschungsministeriums finanziert und ist nach der deutschen Philosophin und Wissenschaftshistorikerin Anneliese Maier (geb. 1905 in Tübingen, gest. 1971 in Rom) benannt.

Kontakt:

Alexandra Hostert
Lena Schnabel
Tel: +49 228 833-257/144; Fax: -441
E-Mail: presse(at)avh.de

Leiter Referat Presse, Kommunikation und Marketing
Georg Scholl
Tel: +49 228 833-258

Quelle: Alexander von Humboldt-Stiftung / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: Global Themen: Förderung Geistes- und Sozialwiss.

Weitere Informationen

Projektträger