"Die Minerva-Zentren sind das Kronjuwel der deutsch-israelischen Wissenschaftsbeziehungen und inzwischen ein wichtiger Bestandteil der israelischen Forschungslandschaft geworden", sagte Wanka. Seit 1975 werden an israelischen Universitäten und dem Weizmann Institut sogenannte Minerva-Forschungszentren gefördert, die Spitzenforschung in Kooperation mit deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern betreiben. Inzwischen bestehen 22 solcher Zentren in Israel, dazu kommen nun die beiden neuen in der Kategorie "Autonome Entscheidungsfindung".
Die Bekanntgabe der neuen Minerva-Zentren fand während eines Festakts und wissenschaftlichen Symposiums am Weizmann-Institut in Rehovot statt, den die Ministerin eröffnete. Wanka übergab dabei auch den ARCHES Preis, Award for Research Cooperation and Highest Excellence in Science, der seit 2008 vom BMBF an herausragende deutsche und israelische Nachwuchswissenschaftler für gemeinsame Forschungsarbeiten vergeben wird. Er ist mit insgesamt 400.000 Euro dotiert. Der Preis wird abwechselnd für die Forschungsfelder Natur- und Ingenieurswissenschaften, Lebenswissenschaften sowie Geistes- und Kulturwissenschaften ausgeschrieben. Der diesjährige Preis geht an das Team von Prof. Dr. Rebekka Voß, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Seminar für Judaistik, und Dr. Maoz Kahana, Abteilung Jüdische Geschichte der Tel Aviv Universität, die für ihr gemeinsames Projekt "Jenseits der Grenzräume: Wandernde Konzepte und die Entstehung des Jüdischen und Christlichen Selbst im Europa der frühen Neuzeit" geehrt werden.
Minerva-Zentren wie Arches-Preis werden von der Minerva-Stiftung administriert, die eine Tochter der Max-Planck-Gesellschaft ist. Die Stiftung wurde nach der Delegationsreise 1959 der Max-Planck-Gesellschaft an das Weizmann-Institut in Rehovot ins Leben gerufen, die den Neubeginn der wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel markierte. Die Stiftung wurde vom deutschen Forschungsministerium ausgestattet und verfügt heute über ein Kapital von etwa 60 Millionen Euro.
In ihrer Festrede zur Eröffnung des Symposiums würdigte Wanka die hervorragenden wissenschaftlichen Beziehungen beider Länder. Es sei gelungen, Forscher und Forscherinnen aus beiden Ländern zusammenzubringen, die die Weltspitze ihrer Forschungsfelder mitbestimmen. Das Ausmaß der Zusammenarbeit sei beeindruckend: Allein in den letzten fünf Jahren wurden über 5000 gemeinsame Publikationen veröffentlicht, es bestehen 168 Kooperationen zwischen deutschen und israelischen Hochschulen. Im Jahr 2013 besuchten 643 Studierende über ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes das jeweilige andere Land.
"Ich wünsche mir, dass sich noch mehr junge Menschen füreinander interessieren", so Wanka. "Denn die zahlreichen Partnerschaften und Kontakte zwischen Forschungseinrichtungen, Universitäten und Studierenden in unseren Ländern sind der beste Garant für eine nachhaltige Zusammenarbeit".
Wanka, deren Israel-Reise gestern mit einem Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem endete, zog ein positives Fazit des Besuchs: "Vom 50. Jubiläumsjahr geht die Botschaft aus, dass die wissenschaftliche Zusammenarbeit weiter im Zentrum des deutsch-israelischen Verhältnisses stehen wird. Das ist der Auftrag der Geschichte. Und es ist unser Anspruch für die Zukunft."