Das soziale Engagement von "Cotton made in Africa" (CmiA) für die Einhaltung der ILO Kernarbeitsnormen, für Mindestlöhne in den Entkörnungsanlagen oder für faire Verträge zahlt sich aus. Der neueste CmiA Verifizierungsbericht für 2014 zeigt, dass die Partner in Afrika eindeutig von der Initiative profitieren. Der jetzt veröffentlichte Bericht gibt Auskunft über die unabhängigen Kontrollen durch die Verifizierungsgesellschaften AfriCert, EcoCert und Control Union.
"Cotton made in Africa setzt sich erfolgreich dafür ein, dass international geltende Rechte auch für die Menschen Anwendung finden, die den Rohstoff unserer Kleidung produzieren: die Baumwollbauern und Mitarbeiter der Baumwollindustrie in Afrika. Unser Standard kommt Hunderttausenden Kleinbauernfamilien in den Baumwollanbaugebieten und der Umwelt zu Gute", so Tina Stridde, Managing Director der Aid by Trade Foundation (AbTF).
Neben ökologischen Aspekten wie dem generellen Verbot genverändertes Saatgut einzusetzen, Primärwälder abzuholen oder in Schutzgebiete einzugreifen, setzt sich CmiA für die Einhaltung grundlegender sozialer Maßnahmen ein. CmiA-Baumwolle wird gemäß der Vorgaben der internationalen Kernarbeitsnormen (ILO) angebaut und in den verarbeitenden Betrieben in Afrika - den Entkörnungsanlagen - weiter veredelt. Für die Arbeiter in den Entkörnungsfabriken heißt das unter anderem: Sie haben das Recht auf Tarifverhandlungen oder Versammlungsfreiheit. Bei den Kleinbauern, die Teil der Cotton made in Africa Initiative sind, ist die rechtzeitige Bezahlung für ihre Ernte gesichert und in den Anforderungen des Standards festgelegt. Bevor CmiA-Bauern am Anfang jeder Saison entscheiden, ob sie wieder Baumwolle anbauen, werden sie von den lokalen Baumwollgesellschaften über zu erwartende Kosten und Preise informiert. Diese Transparenz schafft Vertrauen auf beiden Seiten. Gerade im ländlichen Afrika verfügen die Kleinbauern kaum über Rücklagen. Um gerade am Anfang einer Saison die notwendigen Investitionen tätigen zu können, profitieren die Kleinbauern von Vorfinanzierungen. Dadurch müssen sie keine Kredite aufnehmen, die sie an den Rand der Existenz bringen können. Auf Ebene der Entkörnung, die der Veredelung der Baumwolle dient, werden zu 100% gesetzlich geregelte Mindestlöhne bezahlt - bei 16 von 18 der Baumwollgesellschaften, die CmiA-Baumwolle verarbeiten, erhalten die Mitarbeiter sogar Löhne über dem gesetzlichen Minimum.
Cotton made in Africa setzt auf gezieltes Training. Dadurch wird sichergestellt, dass viele Kleinbauern die Chance haben zu lernen, wie sie effizient und nachhaltig Baumwolle anbauen. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass dieser Ansatz wirkt: Während im Jahr 2013 in einigen Regionen beispielsweise nur 15 % der Kleinbauern die Pflanzenschutzbehälter korrekt lagerten, waren es jetzt bereits über 50 %.
Über 440.000 Kleinbauern profitierten bis Ende 2014 von den CmiA-Nachhaltigkeitsstandards, die CmiA und seit Ende letzten Jahres auch CmiA Organic umfassen. Sie produzierten über 360.000 Tonnen Rohbaumwolle mit dem Cotton made in Africa Qualitätssiegel. Drei weitere Baumwollgesellschaften sind seit Anfang 2015 Partner der CmiA Initiative. Somit erreicht Cotton made in Africa aktuell über 650.000 Kleinbauern in 10 Ländern Subsahara Afrikas.
Cotton made in Africa
Cotton made in Africa (CmiA) ist eine Initiative der Aid by Trade Foundation (AbTF), die durch Handel Hilfe zur Selbsthilfe leistet, um die Lebensbedingungen von Baumwollbauern und deren Familien in Subsahara-Afrika zu verbessern. Aktuell nehmen Kleinbauern aus Äthiopien, Côte d'Ivoire, Ghana, Kamerun, Malawi, Mosambik, Sambia, Simbabwe, Tansania und Uganda an CmiA teil. In Schulungen lernen Baumwollbauern moderne, effiziente und umweltschonende Anbaumethoden, die ihnen helfen, die Qualität ihrer Baumwolle zu verbessern, höhere Ernteerträge und damit ein besseres Einkommen zu erzielen.