Im südlichen Afrika zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels besonders deutlich. Deutsche Forschungsschiffe haben bereits zahlreiche Forschungsfahrten ins Benguela-Auftriebsgebiet vor der Küste von Namibia unternommen und Daten zum Temperaturwandel, Nährstoffeinträgen und zur Erneuerung der Fischpopulationen gesammelt. Mit diesen Daten können Forschende aus Namibia, Südafrika und Deutschland gemeinsam Strategien entwickeln, um die nachhaltige Nutzung der verschiedenen Ökosystemdienstleistungen der Region zu sichern.
Diese Zusammenarbeit läuft seit 2012 im mit der Republik Südafrika und der Republik Namibia verabredeten Programm SPACES - Partnerschaften für die Bewertung komplexer Prozesse im System Erde in der Region südliches Afrika. Das Programm geht in Kürze in die zweite Ausschreibungsrunde.
"Um mit den Auswirkungen des Klimawandels in diesen stark betroffenen Ländern umzugehen, benötigen wir wissenschaftsbasierte Daten und Fakten und eine intensive internationale Zusammenarbeit. Mit SPACES fördern wir dabei auch besonders junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Partnerländern, um Expertise für die Zukunft aufzubauen", sagte der Parlamentarische Staatssekretär Stefan Müller bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung heute in Kapstadt. Dort bespricht er die Fortführung des Programm SPACES mit den südafrikanischen und namibischen Amtskollegen.
Im Hafen von Kapstadt halten sich derzeit auch die deutschen Forschungsschiffe Polarstern und Meteor auf, um neue Forschungsbesatzungen aufzunehmen und zu neuen Fahrten ins Südpolarmeer und in den Atlantik aufzubrechen. Die Deutsche Botschaft lud daher zu einem "German-Ship-Day" und wissenschaftlichen Kolloquium über die deutsch-afrikanische Zusammenarbeit in der Klima- und Meeresforschung im südlichen Afrika ein.
Die deutschen Forschungsschiffe sind wichtige Plattformen zur weltweiten Erforschung und Überwachung der Ozeane und des Klimawandels. Der Forschungseisbrecher Polarstern und das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) haben beispielsweise mit den Expeditionen ins Südpolarmeer die Datengrundlage und die wissenschaftliche Expertise des jüngst von der Europäischen Union eingebrachten Vorschlags für ein 1,8 Millionen Quadratkilometer großes Meeresschutzgebiets im Weddellmeer bereitgestellt.
Die auf der Meteor betriebene Forschung hat entscheidend zum Erkenntnisgewinn über die Wechselwirkung der Ozeane und des Klimas beigetragen. Bevor die Meteor Kapstadt erreichte, hatte sie ozeanische Wirbel vor Namibia untersucht. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Bord wollten herausfinden, wie die Strömungen in den südwestafrikanischen Küstengewässern das Klima beeinflussen, um die Wettervorhersagen für das südliche Afrika zu verbessern.
Das Forschungsschiff-Kolloquium in Kapstadt fand im Wissenschaftsjahr 2016*17 - Meere und Ozeane statt. Im Wissenschaftsjahr geht es um die Ergründung der Gewässer, ihren Schutz und eine nachhaltige Nutzung.
Zum Nachlesen
- Informationen des BMBF zur Zusammenarbeit mit dem südlichen Afrika in der Meeresforschung (SPACES)