Der Hippokampus, eine Hirnstruktur mit der Form eines Seepferdchens, spielt eine zentrale Rolle für das Gedächtnis, insbesondere für das episodische Gedächtnis. Dieses ist vor allem beim Erinnern persönlicher Erlebnisse wichtig. Um die zugrunde liegenden neuronalen Mechanismen im Hippokampus zu verstehen, müssen die Aktivitätsmuster einzelner Neuronen aufgeklärt werden. Im Hippokampus von Nagetieren werden Neuronen nur aktiv, wenn sich das Tier an einem bestimmten Ort aufhält. Diese Ortszellen werden in unterschiedlichen zeitlichen Abfolgen aktiviert, sogar im Schlaf. Es wird angenommen, dass diese zeitlichen Abfolgen für die Festigung von Gedächtnisinhalten notwendig sind. In ihrem gemeinsamen Projekt wollen Sen Cheng und Kamran Diba untersuchen, welche Mechanismen diese neuronalen Sequenzen erzeugen.
Enge Verzahnung von theoretischem und experimentellem Ansatz
Die Kooperation der beiden Wissenschaftler ist interdisziplinär. Prof. Sen Cheng entwickelt als theoretischer Neurowissenschaftler Computermodelle des Hippokampus. Prof. Kamran Diba arbeitet hingegen experimentell und erhält so Informationen über Gehirnaktivitäten. Die enge Verzahnung zwischen Theorie und Experiment war eine wichtige Voraussetzung für die Förderung. Es wird ein reger Austausch zwischen Wissenschaftlern aus Milwaukee und Bochum stattfinden. Davon profitieren vor allem die beteiligten Nachwuchswissenschaftlicher, die so internationale Forschungserfahrung sammeln können.
Kontakt:
Prof. Dr. Sen Cheng
Mercator Forschergruppe „Strukturen des Gedächtnisses”
Fakultät für Psychologie
Ruhr-Universität Bochum
44780 Bochum
Tel.: 0234/32-27136
E-Mail: sen.cheng(at)ruhr-uni-bochum.de