An der Preisverleihung nahmen rund 30 führende Persönlichkeiten aus Forschung und Hochschulbildung sowie Mitglieder der französischen und deutschen Zivilgesellschaft teil. Professor Jean-Marie Lehn, Chemienobelpreisträger und der Stifter des Preises, war selbst anwesend. Die Deutsch-Französische Hochschule, Mitorganisatorin der Veranstaltung, war durch Ihren Präsidenten, Professor Philippe Gréciano, vertreten. Die Sponsoren BASF Frankreich und Sanofi Deutschland, die den Preis seit 2017 mit jeweils 10.000 Euro unterstützen, wurden durch Nicolas Naudin, Präsident von BASF Frankreich, und Hanna Hennes-Rauth, Public Relations Managerin von Sanofi Deutschland, vertreten.
Die von dem deutsch-französischen Forschungsteam erforschte Idee bestand darin, eine umkehrbare Version der chemischen "Click“-Reaktion zu realisieren, die kürzlich durch den Nobelpreis für Chemie 2022 populär wurde. Den Forschenden gelang es, Verbindungen zu identifizieren, die effizient an RNA binden, Nanopartikel bilden und gleichzeitig empfindlich auf einen enzymatischen Abbauprozess reagieren, der die Freisetzung der RNA auslöst. Die Arbeit eröffnet neue Perspektiven für den Transport und die Freisetzung von Nukleinsäuren, die zu einer nächsten Generation von RNA-basierten Medikamenten und Impfstoffen führe.
Der Preis "Forcheurs Jean-Marie Lehn" wird seit dem Jahr 2017 vergeben. Sein Name besteht aus einem Kofferwort aus dem deutschen Wort "Forscher“ und dem entsprechenden französischen Wort "chercheur“ ("Forcheurs“) sowie dem Namen des französischen Chemikers Jean-Marie Lehn, der 1987 den Nobelpreis für Chemie erhalten hatte und Schirmherr des Preises ist. Mit dem Preis Forcheurs Jean-Marie Lehn werden herausragende deutsch-französische Forschungskooperationen in den Bereichen Chemie, Pharmakologie oder Gesundheit gewürdigt. Ziel ist es, die engere Zusammenarbeit der deutschen und der französischen Wissenschaftsgemeinschaft zu fördern.